Fedora 36

Fedora Linux hält vorerst an Legacy BIOS fest

Die Veröffentlichung von Fedora Linux 36 ist auf den 3. Mai verschoben worden. Damit die Fedorianer bis dahin noch etwas zu diskutieren haben, beschloss das Steuerungskomitee FESCo bei ihrem wöchentlichen Treffen, die geplante Entfernung des Legacy BIOS noch etwas aufzuschieben und verwies den Vorschlag zurück an die Entwickler. Zuletzt hatte sich Red Hat Entwickler Hans de Goede bereit erklärt, das Legacy BIOS in einer SIG (Special Interest Group) weiterhin bereitzustellen.

Zu viele Einwände

In der kontroversen Diskussion auf der Mailing-Liste war die Mehrheit der Meinung, die Entfernung des Legacy BIOS sei zu früh, solle deshalb auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden und dann besser geplant sein. Dieser Meinung schlossen sich die Entwickler auf dem FESCo-Meeting an. Somit wird Fedora 37 Legacy BIOS für Neuinstallationen weiterhin unterstützen. Das Thema ist also zunächst aufgeschoben.

fbdev muss gehen

Im weiteren Zusammenhang der Vereinfachung der Basis der Distribution, der weiteren Hinwendung zu Wayland wird Fedora Linux 36 beginnen, die Unterstützung des Grafik-Stacks zu entschlacken. Dazu wird in einem ersten Schritt der schon lange als veraltet gekennzeichnete fbdev Treiber aus den Abbildern entfernt. In einem zweiten Schritt soll er für Fedora 37 auch aus dem X.org-Server verschwinden. Fbdev erlaubt dem Userspace Zugriff auf den Linux Framebuffer. Damit wurde unter anderem der Tux beim Start einer Linux-Maschine dargestellt. Technisch gesehen ist fbdev ein Linux-Subsystem zur grafischen Ausgabe hauptsächlich in Terminals und fast überall vom DRM (Direct Rendering Manager) abgelöst worden.

Neuer Treiber simpledrm

Mit der Entfernung von fbdev verschwindet zwar der Treiber samt assoziierter Software, aber nicht die Funktionalität. Die wird künftig durch einen neuen Treiber namens simpledrm bereitgestellt, den SUSE-Entwickler Thomas Zimmermann erstellt hat.

Dieser neue Treiber nutzt KMS (Kernel Mode Setting), um das Display in den geforderten Modus zu versetzen und regelt den sanften Übergang vom Boot-Modus zum Display-Server mittels DRM. Mit Fedora Linux 37 soll dann nicht nur xorg-x11-drvfbdev, sondern auch xorg-x11-drv-vesa aus X.org entfernt werden. Mit der Entfernung beider Treiber wollen die Entwickler die Grenzfälle entlarven, die noch auf diese veralteten Treiber setzen und Alternativen finden.

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