Während die Veröffentlichung von Fedora 36 vom Osterdienstag auf den 26. April gerutscht ist, zeichnet sich in der Diskussion um die Abschaffung des Legacy BIOS zugunsten von UEFI eine mögliche Lösung ab.
Der Vorschlag, die Unterstützung für das Legacy BIOS mittelfristig und beginnend mit Fedora 37 in mehreren Schritten zu entfernen, war provokant und das war auch den Entwicklern klar, die den Vorschlag eingereicht hatten. Das war auch an der kontroversen Diskussion auf der Mailingliste erkennbar, die 311 Einträge und 67 Teilnehmer aufweist.
Weiter verbreitet als gedacht
Anwender, die alle paar Jahre in den Laden gehen und sich das neueste am Markt verfügbare Computermodell kaufen, werden davon nicht betroffen sein, jedoch gibt es noch Anwender, die aus den verschiedensten Gründen noch Rechner betreiben, die aus der Zeit stammen, bevor UEFI verstärkt Verbreitung fand.
Auch für Entwickler zu früh
Dazu zählen auch Entwickler, die ihre Arbeit auf solchen Maschinen verifizieren. So meldete sich in der Diskussion etwa der renommierte Kernel-Entwickler und Red Hat Angestellte David Airlie, der erst kürzlich an einem Projekt arbeitet, das Mesa für ältere Intel-CPUs der Generationen gen4 bis gen7 umschrieb und für die nötigen Tests zum Teil Rechner benutzte, die noch kein UEFI unterstützten.
Generell kam die Diskussion zu dem Schluss, dass die Unterstützung des herkömmlichen BIOS-Modus für weitere Jahre immer schwieriger werde und somit eine Lösung hermuss. Anderseits sei es zu früh, die BIOS-Unterstützung radikal abzuschneiden.
Special Interest Group als Lösung
Red Hat Entwickler Hans de Goede, der selbst noch einige betroffene Geräte für seine Familie pflegt, griff die Option auf, die infrage kommenden Pakete in einer Legacy BIOS SIG (Special Interest Group) zu pflegen, bis sie so weit an Bedeutung verlieren, dass die Unterstützung ohne große Reibungsverluste eingestellt werden kann. Fedora Entwickler betreiben bereits eine große Anzahl an SIGs und entlasten damit den Hauptentwicklungszweig der Distribution.