Canonical hat gestern Ubuntu 22.04 LTS »Jammy Jellyfish« mit Langzeitunterstützung bis April 2027 freigegeben. Die Eckpunkte der neuen Veröffentlichung sind Kernel Linux 5.15, Systemd 249, Mesa 22 und als Desktop-Umgebung GNOME 42, allerdings mit Einschränkungen. Remote-Verbindungen mit RDP werden nun standardmäßig unterstützt.
Nur teilweise aktuell
Die erwähnten Einschränkungen beziehen sich nicht auf die GNOME Shell, sondern hauptsächlich auf die Versionen der ausgelieferten GNOME-Apps, denn die kommen zum Teil in veralteten Versionen auf das Abbild. Das liegt vorwiegend daran, dass das kürzlich veröffentlichte GNOME 42 mit libadwaita ein striktes Stylesheet vorgibt, das mit den Designvorstellungen der Ubuntu-Entwickler stellenweise kollidiert.
Genereller Dark Mode, flexibles Dash
Bei den Farbakzenten der neuen Version wurden die Lilatöne zurückgedrängt und wieder durch mehr Orange ersetzt. Der Anwender kann allerdings zusätzlich aus zehn unterschiedlichen Akzentfarben auswählen, um den Desktop individuell anzupassen. Auch der generelle Dark Mode kann mit 22.04 genutzt werden und erstreckt sich auf alle Bestandteile des Desktops, mit Ausnahme der Hintergrundbilder. Abweichend von der GNOME Shell haben die Entwickler die Dash genannte Leiste am linken Rand flexibel gestaltet. Sie lässt sich am unteren Rand andocken und kann von Fenstern überlagert werden.

Integrierte Screenshots
Aus GNOME 42 übernommen wurde das in die GNOME Shell integrierte neue Tool für Screenshots und Screencasts. Die neue Oberfläche erlaubt Screenshots des ausgewählten Bereichs, des gesamten Bildschirms oder des aktuellen Fensters. Die Screenshots werden in die Zwischenablage kopiert und im Ordner Screenshots im Verzeichnis Bilder gespeichert. Screencasts können unter Wayland erstellt werden, allerdings fehlen Kontrollen zur Regulierung der Bildwiederholrate und der Ausgabequalität. Die Ergebnisse eignen sich somit nicht zur Veröffentlichung.
Das nicht uneingeschränkt für gut befundene neue Ubuntu-Logo zeigt sich gleich beim Systemstart. Bei der Sitzungsverwaltung hat Wayland nun Präferenz erhalten und das können auch Anwender des proprietären NVIDIA-Treibers ausprobieren. Eine Ausnahme sind Optimus-Systeme mit Dual-GPU. Und da wir gerade bei Grafikunterstützung sind: Mit dem Triple-Buffering-Support enthält 22.04 Patches, um bei Bedarf das GPU-Rendering zu steigern und so ein flüssigeres Desktop-Erlebnis auf schwächerer Hardware zu ermöglichen.
Leidiges Thema Snap
Tröpfchenweise verabreicht Canonical den Anwendern auch mit 22.04 etwas mehr Snap. So ist Firefox aus den herkömmlichen Paketquellen in den Snap Store gewandert. Das Paket wird von Mozilla erstellt, was die Canonical-Entwickler von der leidigen Pflicht der zeitnahen Betreuung des Browsers entbindet. Abgesehen von der Kritik an der proprietären Software des Snap Stores haben es die Entwickler nicht geschafft, Snap-Pakete auch nur annähernd so schnell starten zu lassen wie die entsprechenden DEBs.
Auch wenn man sich das zusammengewürfelt erscheinende Angebot weiterer Snaps in GNOME Software und Snap Store sowie die oft veralteten Versionen anschaut, so stellt sich die Frage, ob Snap eine Zukunft hat oder auch wieder im Kuriositätenkabinett von Canonical landet wie so manch anderer Alleingang von Mark Shuttleworth. Einen anderen Weg geht die inoffizielle Variante Ubuntu Unity 22.04 LTS, die mit Flatpak-Unterstützung und Flathub-Einbindung veröffentlicht wurde.
Nicht dabei
Was fehlt? Unter anderem der Umstieg auf PipeWire, womit Ubuntu bei der Audio-Ausgabe für weitere fünf Jahre auf PulseAudio abonniert ist. Auch nicht in die neueste Ausgabe geschafft hat es der neue Installer auf der Basis von Googles Flutter-Framework.
Zeitgleich mit Ubuntu 22.04 LTS erschienen auch Ausgaben für Server, Cloud und das Internet der Dinge sowie die Varianten Kubuntu, Lubuntu, Ubuntu Budgie, Ubuntu MATE, Ubuntu Studio, Ubuntu Kylin und Xubuntu, die drei Jahre Unterstützung erhalten. Desktop- und Server-Abbilder stehen im Download-Portal von Canonical zur Verfügung. Informationen und Abbilder zu den Varianten gibt es auf einer separaten Webseite.

Nicht so ganz verstehe ich die Situation mit PulseAudio und PipeWire. In meiner Ubuntu 22.04 sind für beide System Pakete installiert. Kann mir da jemand Licht ins Dunkel bringen, wofür beides installiert ist? Unterschiedliche Aufgaben im System?
Ich habe eine Vermutung: PulseAudio ist aktiv, PipeWire nicht. So war es anfangs in Debian Sid. Du kannst ja mal testen
Du kannst es selber aktivieren und nutzen. Die Masse weis nichtmal was Pulseaudio ist. Ausser die die Ubuntu für Musik oder Filmproduktion nutzen. Der Rest startet ein Video,Audio und es soll funktionieren. Hat sich die letzten jahre bewährt, warum also ändern?
Man kann dazu sagen, dass PipeWire ja nicht nur für Audio ist. Sondern auch so Dinge wie Bildschirmfreigabe in Video Calls unter Wayland managt.
PipeWire ist ein Audio und Video Framework. Ich gehe davon aus, dass Ubuntu PipeWire installiert hat damit eben diese Bildschirmfreigabe-geschichten unter Wayland Out-of-the-Box funktionieren – aber Audio halt weiterhin über PulseAudio managt.
Pulsaudio haben sie damals zu früh zum Standard gemacht. Da gabs einen Aufschrei wie unfertig und instabil das ist. Den Fehler wollten sie jetzt wohl mit PW nicht nochmal machen, überraschender Weise aber Wayland und siehe da, die Option wurde für Nvidianutzer wieder rückgängig gemacht, auf bitte von Nvidia selbst. Es gibt nur X, kein Wayland. INTEL/AMD ist nicht davon betroffen.
Wobei PipeWire unter Tumbleweed schon eine gefühlte Ewigkeit problemlos und flexibel läuft und vor allem unter KDE eine sehr flexible und teilweise auch sinnvolle Automatik integriert (headset verbunden wird je nach Konfiguration auf Headset geschaltet und wieder zurück). Dafür hält man sich bei Wayland zurück, was eine sehr weise Entscheidung ist, da es noch sehr viele Probleme gibt.
Darf man fragen was jetzt aus ZFS wurde?
Das kannst du nutzen.
Dann wird es spannend was Mint daraus macht.
Hallo Ferdinand,
mir fällt auf, dass Du “Meinung” mit “News” vermischt.
Aber jetzt eine 100% objektive Feststellung:
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Manjaro Stabil und die Software relativ aktuell ist. Weiterhin kommt diese aus dem Distrorepository. Aufgrund der Aktualitätsprobleme ist auch Debilian mit Ubuntu gleichzusetzen und abzulehnen.
Diesem Lapsus will ich mich ab und zu gar nicht entziehen. Bekenne mich schuldig.
Freispruch!
Bei Manjaro ging alle 14 Tage was kaputt beim updaten oder brachte extrem nervige Bugs. Manjaro war das schlimmste was ich je getestet habe. Endeavour os lief weitaus zuverlässiger.
Du kannst nunmal nicht mit Linux umgehen.
Warum nimmst du Endeavor anstatt direkt Arch?
Warum heisst es immer dass man “mit Linux nicht umgehen kann” wenn bei einer Arch based Distro wieder mal was schief geht beim Updaten. Bin ja nicht wirklich ein Anfänger, aber ich habe 2-3 mal Arco, plaine Arch und Manjaro ausprobiert. Wenn man da 2-3 Wochen keine Updates reinspielt ist das System im Arsch. Das lässt sich nicht schön reden. Arch based Distros bedeutet Aufwand. Debian based Distros bedeuten “install and run peacefully”.
Da muss man nichts schönreden. Ständige Updates sind bei Rolling Release prinzipbedingt und sorgen dafür, dass die Updates smooth laufen.
Toll, wenn man mal 2 Wochen ohne Notebook ans Meer fährt, kann man die Kiste neu aufsetzen. Nicht gerade die Stabilität welche mir vorschwebt.
Wenn man sich mit dem jeweiligen Paketsystem auskennt, bekommt man das auch über längere Zeiträume hin. Es gilt halt: Je weniger Pakete im Upgrade, desto einfacher.
Hast du mal Debian getestet?
Deutlich ruhigeres Fahrwasser, dafür bei stabile nicht Brand aktuell. Kompromiss, vielleicht auch alternativ mit Backports.
Ich mag Stable in Reinform ohne Backports und so wenig wie möglich Fremd Quellen, auch kein Multimedia Gedönse.
Manjaro ist nicht stabil im Vergleich zu einem LTS. Schau einfach mal in die Changelogs von Ubuntu LTS was da so an Fehlerkorrekturen im Laufe der Zeit einfliessen, dann wird das mehr als deutlich.
Stabil LTS bedeutet eben nicht Fehlerfreiheit oder funktioniert besser, sondern lediglich eine zeitlich begrenzte Unveränderlichkeit der Paketversionen mit gelegentlichen Nachbesserungen.
Beim rolling sind diese Fehlerkorrekturen schon inbegriffen.
flexibles Dock
Grafik
404 Not Found
?
Das hat Ubuntu auch vergessen bei der Auslieferung.
Geht das auch im ganzen Satz?
Habs: man sollte Bilder nach dem Einfügen nicht aus dem Medienordner entfernen.