
Mozilla hat Firefox 90 und Firefox 78.12 ESR zur heutigen Veröffentlichung freigegeben. Der Vorgänger Firefox 89 brachte mit Proton eine neu gestaltete Oberfläche, die beim Nachfolger auf den ersten Blick unverändert zu sein scheint. Die herausragendste Neuerung von Firefox 90 betrifft Windows-Anwender: Die Update-Funktion hat gelernt, Firefox auch zu aktualisieren, wenn der Browser gerade nicht läuft. Die Funktion wird sukzessive ausgerollt. Wer sie noch nicht vorfindet, kann sie in about:config aktivieren, indem app.update.background.scheduling.enabled auf true gesetzt wird.
Endgültig: FTP ade
Die Unterstützung für das FTP-Protokoll war bereits in den letzten beiden Versionen standardmäßig abgeschaltet, mit Firefox 90 wird sie jetzt wie angekündigt komplett entfernt. Wird künftig ein FTP-Link eingegeben, erscheint ein Fenster mit einer Auswahl an Apps zum Öffnen des Links und der Möglichkeit, selbst eine App zu bestimmen. Lustigerweise schlägt mir Firefox 90 zum Öffnen eines solchen Links Google Chrome, Opera und Vivaldi vor. Dabei hat Google die Unterstützung für das File Transfer Protocol bereits Anfang des Jahres mit Chrome 88 komplett eingestellt.
SmartBlock 2
SmartBlock wurde mit Firefox 87 eingeführt und soll für verbesserten Schutz vor Aktivitätenverfolgung sorgen, wenn der Anwender die Methode »Streng« gewählt hat. SmartBlock repariert dabei Seiten, die durch die Blockiermaßnahmen der Einstellung »Streng« nicht mehr richtig aufgebaut werden können. Mit Firefox 90 tritt SmartBlock 2 an dessen Stelle, das nun auch die Möglichkeit bietet, Facebook-Skripte von Drittanbietern im privaten Browsing-Modus zu blockieren.
In Sachen Sicherheit fügt Mozilla dem neuen Firefox neben dem Schließen einiger Sicherheitslücken ein neues Sicherheitsmerkmal hinzu. Mit der neu unterstützten Funktion Fetch Metadata Request Headers können Web-Applikationen sich selbst und ihre Benutzer gegen verschiedene Cross-Origin-Bedrohungen wie Cross-Site Request Forgery (CSRF), Cross-Site Leaks (XS-Leaks) und gegen Spectre-Angriffe schützen. In den Einstellungen erlaubt Firefox jetzt Ausnahmen zum mit Firefox 80 eingeführten Nur-HTTPS-Modus zu definieren.
Firefox 90 und Firefox 78.12 ESR können seit gestern vom Mozilla FTP-Server bezogen werden. Die für den 10. August vorgesehene Veröffentlichung von Firefox 91 könnte mit den fest integrierten Firefox Translations eine weitere unter Sicherheitsaspekten bedeutsame Neuerung bringen.

> Lustigerweise schlägt mir Firefox 90 zum Öffnen eines solchen Links Google Chrome, Opera und Vivaldi vor. Dabei hat Google die Unterstützung für das File Transfer Protocol bereits Anfang des Jahres mit Chrome 88 komplett eingestellt.
Liegt an deiner Distro/Desktop/Chrome, die sollte bei wegfals unterstützter Protokolle bzw. Dateiformate die Zuordnung aktualisieren.
Debian/Plasma. Vermutlich bekommen proprietäre Browser wie Chrome davon nichts mit.
War für eine solch marginale Änderung wirklich ein Major Release nötig? Ein Schelm könnte Mozilla annehmen, dass es denen nur noch darum, die Releaseversionen anderer Browser zu übertrumpfen?
Das ist doch heutzutage so üblich oder nicht? Bei vielen großen Versionssprüngen muss man Änderungen wahrlich mit der Lupe suchen.
Andererseits ergibt es für Entwickler und Anwender Sinn, einem festen Release-Zyklus zu unterliegen.
Stimme ich zu, wenn es dann auch entsprechende große Veränderungen mit sich bringt. Ansonsten zucke ich als Anwender nur mit den Schultern (siehe Gnome 40).
tux. seit 2017 endgültig ohne Firefox.
Mein Beileid.
Danke. Auch mir hat es sehr missfallen, als Lolzilla ihn mit Version 57, das sämtliche Anpassungsmöglichkeiten zugunsten von Chrome-Kompatibilität aufgegeben hat, hinterrücks erdrosselt hat. Aber gut, das Leben geht weiter.
Meiner Ansicht nach ist Firefox nur noch eine Alibiveranstaltung, bezahlt von Google, damit es eine “Alternative” zu Chrome/Chromium gibt und Google kein Monopol besitzt.
Alternativen wie SeaMonkey und LibreWolf werden zerstört, Entwickler (Leute die arbeiten) werden zugunsten von fetten CEO-Gehaltserhöhungen (Leute die nichts Sinnvolles tun) gefeuert und neue GUIs sind wichtiger als Sicherheit (deswegen gibt es ja LibreWolf), Datenschutz und Features wie insertable streams bzw. Jitsi-Kompatibilität.
Ich bin vor ein paar Jahren auf Brave umgestiegen, aber der war mir zu überladen (BATs, Torrent-Client etc.) und ich traue denen nicht mehr. Stattdessen bin ich jetzt bei Ungoogled Chromium gelandet.
Zudem nutze ich Kristall für Gemini, aber das ist nicht weit verbreitet.
Gemini nutze ich tatsächlich nicht, mir reicht Gopher vollkommen. Ein Mittelding aus Gopher und HTTP hat die Welt m.E. nicht gebraucht. Kristall ist allerdings recht hübsch. Sollte ich mal Bedarf an einem GUI-Browser für Gopher haben, schaue ich mir den näher an. Momentan nutz’ ich einfach phetch. 🙂
Sehe ich auch so. Mozilla besteht eigentlich nur noch noch aus Managern mit fetten Gehältern, Bullshit-Jobs, mit denen sich Hipster den Lebenslauf begrünen, und einer stetig sinkenden Nutzerschaft, die im www rumpöbelt. Besonders schlimm ist es in deutschsprachigen Linuxkreisen. Die Firefox-Nutzer sind da unterwegs wie religiöse Eiferer. Schlimm so etwas. Die Normalen haben sich schon längst angewidert abgewendet. Von daher sollte man gar nicht so viel Werbung für Gopher, Gemini usw. machen
Aus welchen Gründen hast die Firefox den Rücken gekehrt?
Das Kappen der XUL-Schnittstelle – Grundlage der von mir entwickelten Erweiterungen – mit der bescheuerten Begründung (offizielle Verlautbarungen von Failzilla), man bekomme dafür bessere Kompatibilität mit Chrome und außerdem sei der alte Code alt (ja und?) und nur wenige würden das überhaupt nutzen wollen (ja, das sind die, die überhaupt nur deswegen überhaupt noch Firefox hatten), hat mir den Rest gegeben. Dass Blödzilla nebenbei in Deutschland Firefox in eine Plattform zur Verteilung von Schadsoftware (Suchbegriff für starke Mägen: Cliqz) umgewandelt hat, weil sie „ja Geld brauchen“, hat diese Entscheidung im Übrigen bekräftigt.
Cliqz in Firefox ist Geschichte: https://support.mozilla.org/de/kb/cliqz-vorschlage-firefox, https://de.wikipedia.org/cliqz
Und deshalb sollte man Mozilla jetzt wieder vertrauen? Die suchen ja immer noch nach einer Möglichkeit, ihren Kram zu finanzieren. Aktuell versuchen sie es nach sechs Jahren schon wieder mit Werbekacheln im Browser… bis zum nächsten Fuckup.
Glaubst du eigentlich, dass man dich ernst nimmt, wenn du Mozilla und Firefox möglichst verballhornst? Das ist genau so lächerlich wie M$, Windoof und Winzigweich und sagt mehr über den Autor als über die Software.
Hast du auch inhaltliche Gegenrede oder möchtest du dich auf “aber das heißt Mozilla!” beschränken? Ich frage für meine Aufmerksamkeit.
Was soll man auf ein lautes fününününü denn inhaltlich antworten?
Firefox 90 präsentiert bei mir immer noch ganz hervorragend alle Internetseiten, die ich aufrufen möchte. Er erfüllt also seinen Zweck.
Genau wie jeder andere Browser.
Vor allem sollte man dankbar sein, dass es noch einen Browser gibt, der nicht von Google/Apple kontrolliert wird. Die ganzen “Alternativen” auf Chromium-Basis wären sofort am Ende, wenn Google die Lizenz mal ändern sollte, und sind Google auch sonst weitgehend ausgeliefert.
Wer finanziert Mozilla denn hauptsächlich? 😉
Für einen vorgeblichen Meinungsmacher scheinst du erstaunlich wenig Anspruch zu besitzen.
Brillante Entscheidung! Denn den ersten Firefox gab es ja schon 1982. Da kann man dann nach 35 Jahren schon mal Abschied nehmen. m(
Erkennt hier zufällig noch jemand eine gewisse Ironie? :’P
Kann es sein, dass die das per HTTP(S) ausliefern?
Wenn du das meinst: https://archive.mozilla.org/
Dann Funktioniert das über HTTPS.
Nein, ich meinte, dass der Mozilla FTP-Server die Pakete per HTTPS und nicht per FTP ausliefert.
Dann ist es kein FTP-Server.
Dann sind es aber schlicht und ergreifend keine ftp Server
Klingt komisch, ist aber so
Ich fand die Beobachtung dennoch lustig.
Will ich auch gar nicht bestreiten, war mir schon beim Schreiben klar, dass da ne Reaktion kommt. War ja nicht nur hier, auf Mastodon fand es auch einer lustig.
Close, but no cigar!
si tacuisses, philosophus mansisses.