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Ladybird als unabhängiger Browser

Ladybird ist ein Browser, der im Rahmen der Distribution SerenityOS von Andreas Kling entstanden ist, und im Juni 2024 daraus ausgegliedert wurde, um unabhängig davon weiter entwickelt zu werden.

Zeit für Marienkäfer

Der Marienkäfer, so die Übersetzung, basiert auf der für SerinityOS entwickelten LibWeb-Engine, basiert also nicht auf WebKit, Gecko oder Blink. Für JavaScript kommt das ebenfalls selbst entwickelte LibJS zum Einsatz, das seit 2022 offiziell vom Ecma International Technical Committee anerkannt ist. Die GUI des unter der 2-Klausel-BSD-Lizenz stehenden Browsers basiert auf dem Qt-Framework und der Browser läuft derzeit unter Linux, macOS, Windows WSL und Android. Der Browser steht noch vor der Alpha-Phase und ist somit weit von praktischer Einsetzbarkeit im Alltag entfernt, besteht jedoch den Acid3-Test des Web Standards Project mit der Maximalpunktzahl. Einer erste Alpha-Version ist für 2026 geplant.

Finanzieler Schub

Am 1. Juli 2024 wurde die Gründung der gemeinnützigen Ladybird Browser Initiative bekannt gegeben. Gründungsmitglieder sind Andreas Kling und der US-amerikanische Unternehmer Chris Wanstrath, der eine Million US-Dollar einbrachte. Wanstrath ist einer der ursprünglichen Gründer von GitHub. Die Entwicklung zielt auf einen Browser ab, der unabhängig von Einnahmen durch Suchmaschinenverträge ist. Wanstrath schreib dazu:

Heute sind alle großen Browser-Engines Open Source, was wunderbar ist, aber es gibt immer noch ein Problem: Sie werden alle von Googles Werbeimperium finanziert. Chrome, Edge, Brave, Arc und Opera nutzen alle Googles Chromium. Apple erhält Milliarden, um Google zur Standardsuchmaschine in Safari zu machen, und Firefox hat einen ähnlichen Deal, bei dem sie jedes Jahr Hunderte Millionen erhalten.

Die Welt braucht einen Browser, der den Menschen in den Mittelpunkt stellt, mit einer brandneuen Engine zu offenen Standards beiträgt und frei von Werbeeinflüssen ist.

Chris Wanstrath

Zur Finanzierung schreibt er weiter:

Im Gegensatz zu traditionellen Geschäftsmodellen, die sich auf die Monetarisierung des Nutzers verlassen, finanziert sich Ladybird ausschließlich durch Sponsoring und Spenden von Unternehmen und Einzelpersonen, denen das offene Web am Herzen liegt. Unsere Non-Profit-Organisation wird keine Geschäfte mit Unternehmen anstreben und auch keine Einnahmen außerhalb von uneingeschränkten Spenden erzielen. Verwaltungsratsmandate und andere Formen des Einflusses sind nicht käuflich. Die Software und ihr Quellcode werden für immer kostenlos verfügbar sein.

Chris Wanstrath

Derzeit wird Ladybird von vier Vollzeit-Entwicklern vorangebracht, drei weitere sollen bald folgen. Wer Ladybird testen möchte, kann das über das AUR bei Arch Linux und seinen Derivaten tun. Ansonsten bleibt nur der Bau der Anwendung, eine Anleitung für verschiedene Distributionen gibt es auf auf GitHub.

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