Linux 5.19-rc7 enthält Patches gegen Retbleed

Ober-Pinguin Linus Torvalds klingt nicht erfreut in der Ankündigung von Linux 5.19-rc7 am gestrigen Sonntag. In der vergangenen Woche mussten Patches gegen Retbleed weitere Tests durchlaufen. Das war dadurch bedingt, dass Patches für solch gravierende Sicherheitslücken meist einem Embargo unterliegen, wodurch sie erst spät die üblichen Prüfungen durch die automatisierte Build- und Testinfrastruktur des Kernels durchlaufen. So ergaben sich auch in diesem Fall einige kleine Korrekturen für Sonderfälle.

Retbleed unter Dach und Fach

Es ist bekannt, dass Torvalds den Kernel gerne nach dem siebten Release-Kandidaten veröffentlicht. Das wird aber diesmal nicht gelingen und somit wird es einen 5.19-rc8 geben. Denn Retbleed war nicht der einzige Grund für Mehrarbeit in dieser Woche. Da war noch der Aufreger, dass Intel mit Alder Lake die Intel GuC-Firmware versioniert ist und dabei keine Abwärtskompatibilität unterstützt. Das bedeutet, dass beim Kernel-Upgrade die Unterstützung für die Grafikbeschleunigung nicht mehr funktioniert, wenn nicht gleichzeitig die Firmware aktualisiert wird.

Versionierte Firmware

Bisher scheint unklar, ob es dafür einen Fix gibt oder ob die entsprechenden Patches für 5.19 zurückgenommen werden. Wer Torvalds Einstellung zu Eingriffen in den Userspace kennt, weiß, dass der Patch so nicht rausgehen wird. Hinzu kam, dass auch ein Patch für Btrfs zurückgenommen werden musste, was Torvalds zu diesem späten Zeitpunkt auch nicht erfreuen dürfte. Dementsprechend war seine Einschätzung der vergangenen Woche: »When it rains, it pours«

Noch zwei Wochen bis 5.19

Mit Linux 5.19 ist also in zwei Wochen, am 31. Juli, zu rechnen. Freuen können wir uns unter anderem auf weitere Vorbereitungen für AMD Zen 4, verbessertes Intel-Power-Management, kürzere Ladezeiten für Gäste in Microsofts Hyper-V und insgesamt über eine halbe Million neue Zeilen im Kernel.

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