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Linux Mint 22 unterstützt aktuellere Kernel

Der gerade erschienene Mint-Report für März 2024 enthüllt einige Details über das kommende Release von Linux Mint 22. Als Grundlage kommt, wie erwartet, Ubuntu 24.04 LTS zum Zug, der bereits bekannte Codename lautet »Wilma«.

PipeWire übernimmt

Mint 22 wird PipeWire als Standard-Soundserver verwenden. Das Projekt folgt damit der Mehrzahl der Distributionen, die den Schritt zu dem modernen Multimedia-Server bereits vollzogen haben. Eine weitere Modernisierung betrifft die angebotenen Kernel. Hier war Linux Mint bisher sehr konservativ und lieferte beispielsweise Linux Mint 21.3 vom Januar 2024 immer noch mit Linux 5.15 aus, dem Kernel, mit dem Ubuntu 22.04 ursprünglich veröffentlicht wurde.

HWE-Stack künftig automatisch

Das liegt daran, dass der HWE-Stack von Ubuntus Point-Releases nicht wie bei Ubuntu automatisch an die Mint-User ausgerollt wird, sondern manuell installiert werden muss. Das soll sich mit dem im Sommer erwarteten Release von Mint 22 ändern. Ab dem ersten Point-Release von Ubuntu 24.04 werden auch Mint-Anwender automatisch den HWE-Stack erhalten, sofern sie sich nicht dagegen entscheiden.

Eine weitere Neuerung in Linux Mint 22, die bei Ubuntu 24.04 nicht zu finden sein wird, ist die Unterstützung für das lizenzgebührenfreie Rastergrafikformat JPEG XL als designiertem Nachfolger von JPEG. Der Neuzugang wird bei Mint in der Foto-App Pix verfügbar sein.

Snap nicht erwünscht

Linux Mint weigert sich seit jeher, Ubuntu bei der vermehrten Ausgestaltung der Distribution mit dem alternativen Snap-Paketformat zu folgen. Während mit Ubuntu 24.04 auch der Mail-Client Thunderbird als Snap eingeführt wird, bieten die Mint-Entwickler den Donnervogel in Eigenregie weiterhin als DEB-Paket an.

Neuer IRC-Client

Einige Änderungen zu Mint 22 waren bereits vorher bekannt, wie etwa die hauseigene IRC-App Jargonaut als Antwort auf die Einstellung von Hexchat. Ebenfalls bereits bekannt sind die verbesserten Nemo Actions von Cinnamon. Die lassen sich mit zusätzlichen Optionen wie verschachtelten Untermenüs, individuellen Icons und Drag&Drop-Aktionen künftig besser organisieren und personalisieren.

Sparsame Lokalisation

Weniger benötigten Speicherplatz bei der Installation versprechen Änderungen bei der Lokalisation. Vorinstallierte Pakete für andere Sprachen als Englisch und die vom Anwender gewählte Sprache werden am Ende der Installation entfernt und damit eine erhebliche Menge an Speicherplatz eingespart. Außerdem ist für die folgenden Sprachen keine Internetverbindung erforderlich, da die entsprechenden Sprachpakete auf dem ISO-Image enthalten sind: Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Russisch, Portugiesisch, Niederländisch und Italienisch.

Deb822 übernommen

Des Weiteren wird Mint 22 das noch relativ neue Format Deb822 in der Quellenliste unterstützen. Die den Online Accounts von GNOME zugrundeliegenden Bibliotheken libgoa und libgoa-backend wurden mit GNOME 46 wurden auf GTK4 umgestellt und können von GTK3-Anwendungen nicht mehr genutzt werden. Deshalb wurde für Mint 22 eine neue XApp namens GNOME Online Account GTK erstellt. Die App steht in zwei Versionen für die Verwendung mit beiden GTK-Versionen bereit. Die Online Accounts können nun auch von den Desktops MATE und Xfce genutzt werden können.

Zum Abschluss bietet der Monatsreport noch einen Chart über die Beliebtheit der einzelnen Mint-Editionen.

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