Noch ist Fedora 40 nicht stabil veröffentlicht, da werden bereits Vorschläge für die nachfolgenden Veröffentlichungen gemacht. Am 1. April wurde ein Vorschlag eingereicht, der für jede Menge Diskussionsstoff sorgen wird. Die Entwickler hinter dieser Idee, allen voran Joshua Strobl, Mastermind hinter Budgie, Solus, Fedora Budgie und Fedora Budgie Atomic, wollen KDE Plasma 6 als Standard-Desktop anstelle von GNOME für Neuinstallationen von Fedora Workstation ab Ausgabe 42 sehen. GNOME soll weiterhin als Spin angeboten werden.
Kein Aprilscherz
Natürlich denkt man bei solch einem dreisten Vorschlag sofort an einen Aprilscherz. Aber dazu ist er eigentlich zu akribisch ausgearbeitet. Zudem hat Strobl auf Reddit explizit versichert, der Vorschlag sei ernst gemeint und kein Aprilscherz. Wenn es trotzdem einer ist, dann bin ich drauf reingefallen.
Die Entwickler beschreiben die Vorteile für die Anwender unter anderem so:
…Im Gegensatz zu anderen Desktop-Erfahrungen wie GNOME Shell sind die APIs, die von Plasma-Applets/Widgets genutzt werden, über “kleinere” Plasma-Releases hinweg stabiler, was langfristig die Frustration der Benutzer reduziert und ein gesünderes Ökosystem für Entwickler und Benutzer gleichermaßen fördert…
…Plasma bietet eine traditionellere Benutzererfahrung, die für alltägliche Computerbenutzer zugänglicher ist und einen leichteren Einstieg in die Verwendung von Linux-basierten Betriebssystemen ermöglicht. Neben der großen Bandbreite an Personalisierungsmöglichkeiten bietet es einen sofort einsatzbereiten Desktop, der berechenbarer ist als einige seiner Gegenstücke…
KDE in der Führungsrolle
KDE sei zudem KDE maßgeblich an der Entwicklung von Desktop-übergreifenden Standards und Tools beteiligt, die der größeren Open-Source-Desktop-Gemeinschaft zugutekommen. Bei der Vervollständigung noch fehlender Wayland-Protokolle habe KDE in letzter Zeit sogar eine Führungsrolle übernommen. Dies zeige, dass KDE nicht nur daran arbeitet, neue Technologien und Funktionen für Plasma Wayland zu ermöglichen, sondern dies auch auf eine Weise tue, die die Akzeptanz, den Erfolg und das Wachstum der Gemeinschaft fördert.
Was meint ihr?
Auch wenn dieser Vorschlag bestimmt angeregte Diskussionen hervorbringen wird, hat er nach meiner Einschätzung wenig Chancen auf Erfolg. Dafür steckt Red Hat zu viele Ressourcen in die Entwicklung von GNOME. Schade eigentlich. Auf alle Fälle sollte man die Popcorn-Vorräte aufstocken, bevor die Regale leer sind.