Mitchell Baker erklärte gestern ihren Rücktritt als CEO der Mozilla Corporation. Übergangsweise übernimmt Laura Chambers den Posten, die in den vergangenen drei Jahren Mitglied des Mozilla-Vorstands war. Bis zum Jahresende soll ein neuer, permanenter CEO gefunden werden. Baker kehrt wieder in die Rolle als Geschäftsführende Vorsitzende zurück, die sie viele Jahre ausgefüllt hat. In dieser Rolle möchte sie Mozilla konsequenter als Einheit in der Öffentlichkeit repräsentieren.
CEO für 10 Monate
Interims-CEO Chambers möchte sich stärker auf »Kernprodukte wie Firefox« konzentrieren, aber auch »neue, überzeugende Produkte« auf den Markt bringen. Stellt sich nur die Frage, wie sie das in zehn Monaten schaffen will.
25 Jahre bei Mozilla
Ihre Reise bei Mozilla begann 1999, als sie die Verantwortung für Netscape übernahm. Ab 2003 hatte sie Anteil bei der Gründung der Mozilla Corporation und wurde in Folge zu deren Präsidentin gewählt. Zwei Jahre später half sie, die Mozilla Corporation aus der Taufe zu heben, der sie bis 2008 als CEO vorstand. Sie übernahm den Posten erneut 2020 von Chris Beard.
Viel Kritik
Baker stand wegen ihres ständig steigenden Gehalts, das sich in den letzten Jahren auf rund 7 Millionen US-Dollar verdoppelt hatte, oft in der Kritik, während Firefox als das Produkt, das den Löwenanteil der Einnahmen generiert, stetig auf dem absteigenden Ast war und im Jahr 2020 250 Mitarbeiter entlassen wurden.
Mozilla versucht in den vergangenen Jahren, mit bisher mäßigem Erfolg durch die Einführung kostenpflichtiger Produkte wie Mozilla VPN oder gerade erst Mozilla Monitor Plus unabhängiger von den Suchmaschineneinnahmen von Google zu werden.