Bereits im Dezember letzten Jahres verkündete Browserhersteller Mozilla, eine eigene Mastodon-Instanz aufbauen zu wollen. Jetzt ist dieses Vorhaben so weit gediehen, dass Interessierte sich in die Warteliste für eine öffentliche Beta eintragen können. Unter der Domain mozilla.social begann diese am 4. Mai. Bereits im März hatte ein interner Test begonnen.
Bedürfnisse der Nutzer stärken
Das geht aus einem aktuellen Eintrag im Mozilla-Blog von Steve Teixera hervor. Die ursprüngliche Idee sozialer Netzwerke sei kaputt, weil es nicht mehr um die Bedürfnisse der Nutzer geht, sondern um die Begehrlichkeiten von Aktionären. Mozilla möchte deswegen mit seiner Mastodon-Instanz das Fediverse weiter stärken.
Keine vorgeschobene Neutralität
Dabei steht Neutralität nicht auf dem Plan. Die Inhaltsmoderation soll sich von anderen Social-Media-Plattformen abheben, da die andernorts oft gepriesene Neutralität als Vorwand benutzt werde, um Verhaltensweisen und Inhalte zuzulassen, die darauf abzielen, Angehörige von Gemeinschaften zu belästigen und zu verunglimpfen, die schon immer mit Belästigung und Gewalt konfrontiert waren. Es wird also kein absolutes Recht auf freie Meinungsäußerung um jeden Preis geben, sondern klare Regeln, die durch eine automatische und manuelle Moderation durchgesetzt werden sollen. Hetze, Bedrohung und Belästigung sollen keinen Platz haben auf mozilla.social, das sich den Richtlinien des Mozilla Manifests unterwirft.
Teixera schreibt, man sei sich bewusst, dass die Regeln niemals perfekt sein werden, aber lieber wolle man zu streng als zu nachlässig sein. Das Wichtigste sei, dass die Menschen, die die Instanz nutzen, das Gefühl haben, dass ihre Erfahrung dort »mehr von dem zurückbringt, was soziale Netzwerke großartig macht – und den Dreck reduziert, der sie schrecklich gemacht hat.«