Mit der Veröffentlichung der GNOME 49 Alpha-Version hat das GNOME-Projekt offiziell bestätigt, dass Papers künftig die neue Standardanwendung für PDF-Dokumente wird und damit Evince ablöst. Papers wird in GNOME 49 als sogenannte Core App integriert, was bedeutet, dass sie fester Bestandteil der GNOME-Plattform ist – vergleichbar mit anderen Kernanwendungen wie Files (Nautilus) oder Camera (Snapshot).
Hintergrund:
Ubuntu hatte bereits mit der Version 25.04 den Wechsel vollzogen und Papers zum neuen Standard gemacht – in Erwartung, dass auch das GNOME-Projekt diesen Schritt gehen würde. Nun ist klar: Mit GNOME 49 wird dieser Wechsel offiziell.
Solche App-Wechsel innerhalb von GNOME müssen vor der ersten Alpha-Version erfolgen, da Änderungen möglichst früh getestet werden sollen. Falls es während der Testphase zu gravierenden Problemen kommt, wäre theoretisch ein Rollback auf Evince möglich. Doch derzeit sieht alles danach aus, dass Papers in der stabilen Version von GNOME 49 verbleiben wird.
Was ist Papers?
Papers wird künftig in GNOME schlicht als „Document Viewer“ (Dokumentenanzeige) bezeichnet – analog zur Namenskonvention anderer GNOME-Apps. Die Anwendung ist nicht einfach nur eine grafische Neuauflage von Evince auf Basis von GTK4 und libadwaita. Sie bringt viele tiefgreifende Verbesserungen mit, sowohl technisch als auch funktional.
Wichtige Neuerungen in Papers:
- Überarbeitete Benutzeroberfläche zum Erstellen und Bearbeiten von Anmerkungen (Annotations)
- Verbesserte Unterstützung für hohe Auflösungen und fractional scaling (z. B. bei 150 % Zoom)
- Rechtschreibprüfung bei Texteingaben, etwa in Formularen oder Kommentaren
- Erweiterte Barrierefreiheit, u. a. mit anfänglicher Unterstützung für Screenreader
- Teile des Codes werden nun in Rust geschrieben, was langfristig mehr Sicherheit und Stabilität verspricht
- Viele Codebereinigungen und grundlegende technische Verbesserungen
Allerdings gibt es auch noch kleinere Schwächen: Druckfunktionen gelten derzeit als unzuverlässig – allerdings betrifft das viele GTK4-basierte Anwendungen und ist kein spezifisches Problem von Papers.
Bedeutung für Linux-Distributionen:
Zwar sind Distributionen nicht verpflichtet, alle GNOME-Core-Apps vorzuinstallieren, doch ein Dokumentenbetrachter gehört zu den essenziellen Desktop-Tools. Daher ist davon auszugehen, dass die meisten GNOME-basierten Systeme Papers übernehmen werden. Ubuntu 25.10 wird Papers auf jeden Fall enthalten.
Durch den neuen Core-Status wird Papers in den kommenden Monaten voraussichtlich weitere Aufmerksamkeit und Verbesserungen erhalten. Diese kommen dann nicht nur GNOME selbst, sondern auch allen Downstream-Distributionen zugute.
Bildbetrachter, Okular, PDF Arranger, was braucht Ihr noch? Was braucht der Büromensch mehr?
Diese 3 Sonderfälle wo man den Adobe “braucht”, sind doch nicht der Standard.
Weniger meckern, einfach mehr machen 😉
1. Werden die PDFs nicht “richtig” angezeigt. Meist fehlen formatierungen. Und 2. gibt es schon länger einen Bug bei verschiedenen PDF-Readern (ich nehme an der Bug ist in einer lib) wodurch sonderzeichen wie ä, ö, ü nicht dargestellt werden wenn man ein PDF ausfüllt. Habe mich gerade letzte Woche wieder genervt… 🙄
Irgendeiner wird wohl funktionieren.
PDF Studio, onlyoffice PDF Editor, Master PDF Editor, Foxit Reader, Okular, Evince, Atril, Qpdfview, Zathura,… Weitere…
Ausprobieren.
Meine Ansprüche sind wirklich klein, ich will ja nicht mal einen PDF-Editor sondern “nur” ein PDF-Formular ausfüllen. Aber nicht mal das klappt mit den standard PDF-Readern. Wie willst du so jemanden von Linux überzeugen? Der erste Spruch: Bei Windows hat das funktioniert. ☝️🤷
Gegenfrage: wie oft musst du ein PDF online unter Linux ausfüllen?
Wir sind hier eine 4 köpfige Famile. Kinder sind grad aus der Schule. Haben Ferienjobs, bewerben sich für Uni und Lehre. Wir Eltern, haben ein Haus gebaut, haben Autos, machen Urlaub, Steuererklärung, Anwalts Sachen, Familienkasse. Uvm.
Das mal als kurzer Abriss einer Durchschnittsfamilie.
Ich kann mich für meine 4 Jahre mit Linux keinen einzigen Fall aufzählen, wo ich Probleme mit dem ausfüllen von PDFs gehabt haben könnte.
Ich glaube, und das ist meine Meinung, das “PDF Problem” ist kein wirkliches Problem in der Linux Welt und wird auch niemanden abhalten zu Linux zu wechseln.
Genau das ist das Problem. Du beziehst es einfach auf dich und sagst “das ist kein Problem!”. Für dich vielleicht nicht, aber für andere. Und PDF ist da nur einer von vielen Fällen. Und immer kommt so eine Antwort. Oder sowas wie “ach dann nimm halt Wine 🤷”. Ich verwende seit über 20 Jahren Linux. Und ich bin mehr als nur ein “Fan”. Aber der Teufel steckt nun mal im Detail.
Wie ist denn dein Spezieller Anwendungsfall für dss PDF?
Daran wird es nicht scheitern, ist aber immer wieder ein Ärgernis. Mein Profil ist nahezu ident zu deinem, aber alleine bei Behörden Gängen (sofern es sie online gibt), Ecke ich immer wieder an. Klar habe ich meistens eine Lösung gefunden. Die Mühe machen sich die wenigsten. Das muss wie bei Alternativ System funktionieren, sonst bewegst du keinen. Darüber hinaus gibt ed noch mehr solcher “Kleinigkeiten”.
Was ich sage. Danke
Der Ottonormalo hat in seiner Freizeit etwas Besseres zu tun, als über ein Dutzend PDF-Anzeigeprogramme unter Linux auszuprobieren. Was der Vorgesetzte von Ottonormalo in der Arbeit davon hält, wenn Arbeitszeit für das Ausprobieren von PDF-Anzeigeprogrammen verwendet wird, obwohl die Standardlösung Acrobat Reader nahezu alle PDF-Dateien fehlerfrei darstellen kann, kannst du dir hoffentlich selber denken.
Das Problem mit den PDF Formularen kenne ich auch, aber es wird auch auf Seite der Formularersteller produziert. Wenn man das richtig macht, kann man die z.B. mit Okular auch vernünftig ausfüllen.
Für Formulare gibt es nicht “den” Standard, sondern mehrere Lösungen innerhalb von PDF. Das zeigt eigentlich, wie kaputt die PDF-Standardisierung an sich sein muss.
Das Ausfüllen, Signieren und Texte einfügen, Markierungen, Highlighten, …. das sind nicht nur meine täglichen Anforderungen auf der Arbeit. Du kannst nicht abstreiten, dass dies unter Linux einen gewissen Anspruch hervor ruft.
Ich denke, ihr macht hier aus einer Mücke einen Elefanten.
Ich sehe hier immernoch kein praktisches Beispiel wo es nicht funktioniert.
Und ob man nicht Ö sondern OE schreiben muss, ist völlig wurscht.
Ihr seid nicht zufällig als Beamte tätig?
Es klingt bald so. #nofront
Definitiv kein Beamte 🫣😁
Sind Kleinigkeiten die nerven und nur ein Beispiel ist, Stellvertretend für weitere …und jetzt soll ich natürlich weitere nennen😬😮💨
Auf diesem Niveau diskutier ich ganz sicher nicht weiter danke. Es bringt auch nix, denn entweder sieht man das Problem oder man will es nicht sehen. Aber da ist es trotzdem.😬
Ich sehe kein Problem, wenn dann nur Herausforderungen. Aber nichts was einen von der Linux Nutzung abhalten wird oder sollte. 🙃
Der Ottonormalo hat keinen Bock auf die »Herausforderungen« von Linux, sondern möchte einfach, dass der Computer so funktioniert wie erwartet. Der Computer ist für viele Ottonormalos nach meiner Erfahrung nur ein weiteres Werkzeug im Alltag und oft kein besonders beliebtes, weil immer wieder etwas nicht so funktioniert wie erwartet. Aufgrund dessen möchte der Ottonormalo so wenig Zeit wie möglich an diesem »blöden PC« verbringen.
Genau so isses!
Aber Ottonormalo hat auch auf Windows “Herausforderungen”, weil der Computer nicht so funktioniert, wie er es erwartet. Ich muss fast täglich Leuten auf der Arbeit mit irgendwelchem Kram helfen.
Das Betriebssystem ist dem Ottonormalo schnuppe. Wenn etwas nicht so funktioniert wie erwartet, ist der PC schuld daran.
Das kann die PDF Funktion im Firefox.
Welcher Open-Source-PDF-Reader kann PDF-Dateien mit 3D-Modellen öffnen?
Weniger belehren, einfach Software empfehlen 😉
Warum sollte Ich? Ich habe nicht mal ansatzweise den Anwendungsfall.
Einzelfälle fallen durchs Raster. 😎😄😉
Was genau ist deine Definition von »Einzelfälle«?
Lass es, es bringt nichts. Wir “Beamten” haben halt einfach keine Ahnung. 🤷😁 Man will das Problem nicht sehen, auch wenn es da ist. 🙄 Erinnert mich stark an Politiker. 🤔
Es gibt nichts für Linux, genauso wie es keine CAD Anwendung für Linux gibt, wie Revit, AutoCAD etc. Ist also nicht weiter schlimm. Das wird sich dann ändern, wenn es soweit ist. Hier muss der Marktanteil erst noch wachsen.
Viele CAD-Anwendungen sind nicht einmal für macOS, das einen deutlich höheren Marktanteil als Linux hat, verfügbar. Allein bis der Marktanteil von Linux so groß ist wie der von macOS, sofern es überhaupt so weit kommt, werden noch viele Jahre vergehen.
Siemens NX hatte zumindest mal Linux-Versionen, CATIA von Dassault Systems gibt’s immer noch für Linux. Simulationssoftware von EDF ist auch betriebssystemunabhängig. KiCAD gibt’s schon ewig für Linux. Und FreeCAD ist tatsächlich brauchbar, auch für kleine, mittelständige Unternehmen. Immerhin die Gallier haben sich der amerikanischen Software noch nicht vollständig unterworfen.
Das ist wieder nur ein funktionsbeschränkter bzw. beschönigend “leichtgewichtiger” PDF-Reader, dem im Vergleich zum Acrobat Reader viele Funktionen (z.B. Multimedia, 3D-Daten anzeigen) fehlen. Über den Acrobat Reader wird sich gern lustig gemacht, aber wenn es bei PDFs darauf ankommt, kommt man am Acrobat Reader nicht vorbei.
Den Acrobat Reader gibt es nicht mehr für Linux. Über 10 Jahre alte Acrobat-Reader-Linux-Versionen unter WINE auszuführen, was Linux-Nerds gelegentlich empfehlen, ist natürlich hanebüchener realitätsferner Quatsch.
Korrekt, und anstatt endlich zusammen was gescheites zu machen frickelt jedes “Team” selber an etwas herum. Gnome, KDE, Mint… 🤷 Eine Zeit lang gab es noch Foxit aber der wird glaub auch nicht mehr für Linux weiter entwickelt. ☹️
Wenn du KDE davon überzeugst zu GTK zu wechseln, wird da vielleicht was möglich 😉
Grundsätzlich halte ich es nicht für verkehrt, wenn jeder Desktop eine Anwendung mitbringt, die sich gut in den Desktop integriert (Toolkit, Designsprache usw.) und die Basisanforderungen vieler Nutzer befriedigt. Wer mehr braucht, kann dann immer noch eine spezialisiertere Anwendung installieren.
Realistisch betrachtet wäre die Alternative zu diesen simplen Apps oft auch einfach, dass es halt gar keine entsprechende Anwendung gibt und nicht, dass die Entwickler sich dann alle zusammentun und etwas mit deutlich mehr bzw komplexeren Features entwickeln.
Unter Open-Source-Entwicklern findet sich einige Charaktere mit »speziellen« sozialen Verhaltensweisen, die einer Zusammenarbeit mit anderen nicht zuträglich sind.
Die finden sich überall. Ist leider so, liegt wohl in der Natur des Menschen.
Ja, da hast du Recht und das ist ein Ärgernis unter Linux und einer der Gründe, warum es für Linux mit Firmen, Behörden, Instituten, … so schwierig ist. Grundlegende Dinge die unzureichend verfügbar sind. Das funktioniert einfach nicht.
Firmen, Behörden, Institutionen könnten die Entwicklung entsprechender Features ja mal finanzieren. Natürlich ist es unbefriedigend, wenn es solche Hindernisse gibt, aber es gibt halt auch keinen Anspruch darauf, dass das jemand freiwillig in seiner Freizeit macht.
Jup, aber das ist ein Kreislauf. Wenn das System nicht attraktiv bzw. funktional ist, wird niemand aufspringen und auch kein Geld an packen um Weiterentwicklung zu betreiben oder Portierung oder Lücken schließen oder neu Entwicklungen machen. Finde ich alles schade und würde mir das anders wünschen.
Wir nutzen in der Firma Edge, Firefox, Foxit-Reader. Acrobat – Reader ist so unsympatisch wie Adobe. Sorry aber um ein PDF drehen zu können braucht man die Pro-Version? Und PDF die nur mit Acrobat zu öffnen sind, kommen bei uns in den Papierkorb.
Die Kosten für die Pro-Version von Adobe Acrobat fallen bei großen Projekten nicht mehr ins Gewicht.
Vielen Dank Udo für die News. Ich finde die GNOME Entwicklung aktuell sehr spannend. Da passiert sehr viel.
Habe ich das richtig gelesen und kann das sein, dass Papers in GNOME 48 und Debian Trixie als zukünftige Stable Version, integriert wird?
Debian Trixie + GNOME + Papers = kann das angehen?
Na ja, man kann dann auch Papers als Flatpak installieren; dann hat man es auch. Oder man installiert es schon jetzt als Flatpak und dann kann man es schonmal ausprobieren und schauen, ob das was für einen ist oder man doch lieber ein anderes Programm nimmt.