Der beliebte OpenSource-Werbeblocker Pi-hole liegt in einer Beta-Version als Pi-hole 6 vor. Diese neue Hauptversion, an der seit vier Jahren gearbeitet wurde, erfährt einige wichtige Veränderungen im Backend, von denen die meisten Anwender im Frontend nicht viel merken werden. Eine der Konsequenzen dieser Änderungen ist eine nicht unerhebliche Verkleinerung des Codes.
Wichtig zu wissen
Anwender, die Pi-hole direkt auf der nackten Hardware betreiben, können ein Update auf Version 6 nicht rückgängig machen, das gelingt nur, wenn ein Docker-Container verwendet wird. Anwender, die Pi-hole also auf Bare Metal betreiben, sollten vor dem Test von Pi-hole 6 in jedem Fall ein Backup erstellen.
REST-API und integrierter Webserver
Nun aber zu den Neuerungen, die Pi-hole 6 zu bieten hat. Die neue Version kommt mit einem REST-API und dem im Paket FTL integrierten civetweb Webserver. Damit entfallen HTTPD und PHP als Abhängigkeiten. Der Docker-Container, der jetzt auf Alpine Linux basiert, schrumpft von 301 auf 74 MByte. Die neue, gut dokumentierte API, die derzeit bereits den größten Teil des Web-Interface steuert, sorgt unter anderem dafür, dass die Paginierung im bisher oft sehr langsamen Query Log durch Server-seitiges Nachladen der einzelnen Seiten beschleunigt wird. Bisher wurde durch das auf PHP basierte API das gesamte Query Logf auf einmal geladen.
Konsolidierung
Eine weitere wichtige Neuerung ist das Zusammenführen der einzelnen Konfigurationsdateien in eine einzige Datei unter /etc/pihole/pihole.toml
. Änderungen daran werden durch die ausführlichen Kommentare zu den einzelnen Einstellungen in der Datei erleichtert.
Die Einstellungen im Web-Interface wurden zur besseren Übersicht in die Kategorien Basic, Advanced und Expert unterteilt. Um die Oberfläche mit HTTPS zu laden, kann ein Proxy verwendet werden. Allerdings kann FTL selbst jetzt auch HTTPS-Verbindungen handhaben und erstellt ein selbst signiertes Zertifikat, falls keins vorliegt.
Tester gesucht
Laut den Angaben der Entwickler bei der Vorstellung im Blog ist noch viel Arbeit zu tun vor einer stabilen Veröffentlichung der neuen Hauptversion. Sie erhoffen sich testwillige Anwender, die die unter dem Tag development-v6
zu findende Beta-Version auf Herz und Nieren prüfen. Bei der gegebenen Komplexität der Anwendung wird das wohl noch eine Weile dauern.