PipeWire 1.0.0

PipeWire erreicht stabile Version 1.0.0

Im September 2017 stellte GNOME-Entwickler Christian Schaller erstmals das Multimedia-Framework PipeWire vor. Da war PipeWire bereits einige Jahre in der Entwicklung. Mit Fedora 27 erblickte der designierte Nachfolger von PulseAudio und JACK einen Monat später erstmals das Licht der Welt. Federführend bei der Entwicklung war Wim Taymans, der bereits bei der Entwicklung von GStreamer maßgeblich beteiligt war.

Bereits weitverbreitet

In den vergangenen zwei Jahren verwenden Distributionen vermehrt das neue Framework als Standard und ersetzen damit das in die Jahre gekommene PulseAudio. Jetzt erreichte PipeWire die stabile Version 1.0.0 und bleibt dabei API- und ABI-kompatibel zu den Vorgängerversionen der langlebigen Reihe 0.3.xx, wie den Release Notes zu entnehmen ist.

Container unterstützt

Ziel von PipeWire ist die Aufnahme und Wiedergabe von Audio und Video mit minimaler Latenz und Unterstützung für PulseAudio-, JACK-, ALSA- und GStreamer-basierte Anwendungen. PipeWire unterstützt Container wie Flatpak und verwendet ein Polkit-ähnliches Sicherheitsmodell, das Flatpak oder Wayland um die Erlaubnis bittet, Bildschirm oder Audio aufnehmen zu dürfen.

Wie Lennart Poettering, der Entwickler von PulseAudio zur Veröffentlichung der stabilen Version von PipeWire schreibt, ist PipeWire ein »würdiger Nachfolger von PulseAudio und bietet einen Funktionsumfang näher an der Funktionsweise moderner Audio-Hardware und mit einem Sicherheitsmodell mit den heutigen Anwendungskonzepten im Hinterkopf«.

Stabilität und Leistung verbessert

PipeWire 1.0 bringt eine Reihe von Verbesserungen, die die Stabilität und Leistung der Anwendung erhöhen. Das Update behebt Probleme wie etwa ein Leck im memfd-Dateideskriptor und den dmabuf-Puffern beim Herunterfahren, gleichzeitige jack_port_get_buffer()-Aufrufe und Verbesserungen bei der Zeitaufzeichnung in ALSA, was für weniger Jitter sorgt. Bei Bluetooth-Geräten wird durch die Unterstützung des LC3-Codecs erweiterte Funktionalität erzielt.

Bessere Dokumentation

Die Dokumentation wurde erweitert, um die vielfältigen Möglichkeiten von PipeWire besser aufzuzeigen. Hier und bei der Umsetzung von mehr Funktionalität in einer GUI ist noch Luft nach oben. Darüber hinaus hat sich PipeWire als modernes Multimedia-Framework bereits vor der stabilen 1.0 bewährt. Die neue Version wird zeitnah in den Archiven der Distributionen auftauchen. Bei Arch Testing, Gentoo und KaOS ist sie bereits eingetroffen.

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