Plasma 6.1.3

Plasma 6.1 mit Explicit Sync und Triple Buffering

Rund vier Monate nach der Migration von Plasma 5 zu Plasma 6 erschien gestern mit Plasma 6.1 das erste Bugfix-Release dieser Reihe. Der Umstieg auf Plasma 6 verlief größtenteils problemlos, aber natürlich kann man bei einer Software dieses Umfangs nie alle Fehler im Vorfeld abfangen. Plasma 6.1 bringt neben der Beseitigung von Fehlern eine Reihe neuer Funktionen und verbessert die Desktop-Umgebung bei der Leistung, der Produktivität, der Bedienung und der Zugänglichkeit.

Ende einer Odyssee

Für Besitzer von NVIDIA-Grafikkarten wird mit Plasma 6.1 der Wechsel zu Wayland ohne Artefakte und Screen Tearing möglich. Verantwortlich dafür ist die Implementierung von Explicit Sync nicht nur in Nvidias proprietärem Treiber in Version 555, sondern im Fenstermanager KWin und an vielen anderen Stellen. Bisher ist v555 lediglich als Beta veröffentlicht, wird aber bald als v560 stabil verfügbar sein. Die Unterstützung von Triple Buffering in Wayland sorgt zudem für flüssigere Animationen und beschleunigt die Bildschirmdarstellung.

Fake restore

Was Wayland noch fehlt, ist eine Sitzungswiederherstellung, die nach einem Neustart die vorher geöffneten Fenster wieder an der korrekten Stelle öffnet. Mit Plasma 6.1 haben die Entwickler nun einen fake session restore implementiert, der zumindest alle Fenster der vorherigen Sitzung wieder öffnet, wenn auch nicht unbedingt an den richtigen Stellen. Mit Plasma 6.2 im Oktober wird die Sitzungswiederherstellung hoffentlich auch die Platzierung richtig hinbekommen.

Remote-Zugriff

Eine willkommene Vereinfachung ist die Möglichkeit, Zugriff auf Remote-Desktops direkt aus den Systemeinstellungen zu erhalten. Ihr könnt damit Remote-Desktops über Clients wie KRDC einrichten und mit ihnen interagieren.

Edit Mode

Der Edit Mode für den Desktop und das Panel erhielten mit Plasma 6 eine wesentlich übersichtlichere Konfiguration. Dieser Bearbeitungsmodus wurde für 6.1 nochmals überholt, da er nicht klar genug vom normalen UI-Workflow der alltäglichen Plasmanutzung getrennt war. Jetzt tritt bei Aktivierung des Edit Mode (Rechtsklick auf den Desktop → Bearbeitungsmodus starten) der Desktop animiert in den Hintergrund und die Einstellungsebene erscheint daneben statt wie bisher auf dem Desktop.

Barrierefreiheit

Zwei Verbesserungen im Hinblick auf Barrierefreiheit fanden ihren Weg in die neue Ausgabe des Plasma-Desktops. Die neue Funktion Shake Cursor hilft dabei, den Cursor auf großen Displays zu finden, indem die Maus »geschüttelt« wird und daraufhin der Cursor vergrößert wird. Die neue Edge Barrier unterstützt bei der Arbeit mit mehreren Monitoren, indem sie einen »klebrigen« Cursorbereich an den Rändern der Bildschirme schafft und so die Interaktion am Übergang der Monitore erleichtert.

Nicht ins Release geschafft hat es das neue Wallpaper »Reef«, das aber zum Download bereitsteht. Weitere Informationen zu Plasma 6.1 vermitteln die Ankündigung und das ausführliche Changelog. Bei KDE neon lässt sich Plasma 6.1 bereits testen.

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