Vor fast einem Jahr wurde im vergangenen September mit dem Raspberry Pi 5 eine neue Generation des kleinen Rechners vorgestellt. Dabei gab es nicht nur Licht, sondern auch Schatten. Die Spezifikation konnte überzeugen, war der neue RasPi mit dem BCM2712-SoC mit bis zu 2.4GHz und vier oder acht GByte DDR4-RAM seinen Vorgängern doch deutlich überlegen und durchaus in der Lage, als Desktop-Ersatz zu dienen.
Kritik an der Preisgestaltung
Allerdings wurde vielerorts bemängelt, dass sich die Preisgestaltung mit mindestens 65 Euro ziemlich weit von den ursprünglichen 35 US-Dollar entfernt habe, die den Erfolg des Einplatinenrechners einst begründet hatten. Gerade für Schüler und jugendliche Einsteiger war der Preis attraktiv. Dabei darf man aber auch nicht vergessen, dass der heutige Raspberry Pi 5 etwa 150 Mal so leistungsfähig ist wie das ursprüngliche erste Modell von 2012.
RAM halbiert
Dieser Eindruck wird durch den jetzt vorgestellten Raspberry Pi 5 mit zwei GByte RAM etwas relativiert. Der Preis für das neue Modell liegt bei 55 Euro und soll die Einstiegshürde wieder etwas senken. Möglich wird der günstigere Preis durch die Halbierung des RAM und ein optimiertes Chipdesign des BCM2712-SoC im D0-Stepping, bei dem einige Funktionen entfernt wurden, die bei der Funktionalität nicht ins Gewicht fallen. Der optimierte Chip ist funktional identisch mit seinem Vorgänger und bietet den gleichen Quad-Core-Prozessor und die gleichen Multimedia-Funktionen. Für Anwendungsszenarien, in denen zwei GByte RAM ausreichend sind, bietet sich der neue RasPi damit als etwas günstigere Variante an.