Ich war mal wieder für ein paar Tage unterwegs und dachte mir, ich stelle euch mal meine Lösung vor, wie ich mich in Hotels mit dem Internet verbinde.
Wer häufig unterwegs ist, kennt das Problem: Instabile oder langsame Internetverbindungen unterwegs können schnell nervig werden. Hinzu kommt die oft fehlende Sicherheit. Hier kommt bei mir der auch als Beryl AX bekannte Reiserouter GL iNet AX3000 ins Spiel.
Technische Highlights
Der Beryl AX ist ein Wi-Fi-6-Router, der mit OpenWrt als Firmware ausgeliefert wird und entsprechend dem IEEE 802.11ax Wi-Fi 6-Standard Geschwindigkeiten von bis zu 574 Mbps auf 2,4 GHz und 2400 Mbps auf 5 GHz erreicht. Er ist mit einem Dual-Core MediaTek MT7981B Prozessor mit 1,3 GHz ausgestattet und verfügt über 512 MB DDR4 RAM sowie 256 MB NAND Flash Speicher. An Ethernet-Ports bietet er einen 2,5 Gbit/s WAN-Port und einen 1 Gbit/s LAN-Port. Dazu kommt ein USB 3.0 Anschluss.
Funktionen auf Reisen
Besonders praktisch finde ich die Unterstützung mehrerer Verbindungsarten: Der Router kann sich über Ethernetkabel, WLAN-Repeater-Modus, USB-Tethering über das Handy oder direkt über einen 4G/5G-Stick mit dem Internet verbinden. Das sorgt für sehr viel Flexibilität, je nachdem, wo man gerade ist.
Für Sicherheit sorgen die integrierte VPN-Unterstützung mit OpenVPN und WireGuard, mit denen Geschwindigkeiten von bis zu 300 Mbps im Client-Modus möglich sind. So entsteht auch in öffentlichen WLANs eine geschützte und verschlüsselte Verbindung. Ich nutze hier allerdings das bereits vorinstallierte Tailscale, mit dem ich mich in Sekunden mit meinem Tailnet verbinde.
Ein weiteres Plus ist die einfache Handhabung: Mit der auf OpenWrt basierenden GL.iNet-Firmware und einer benutzerfreundlichen Weboberfläche lassen sich zahlreiche Einstellungen vornehmen, inklusive AdGuard Home für Werbeblockierung und DNS-Filterung.

Um im Hotel, im Café oder in anderen offenen Netzen eine Verbindung herzustellen, verbindet man Beryl mit dem Standard-WLAN und geht im Admin-Panel unter 192.168.8.1 auf die Repeater-Funktion und dann auf Connect, um die verfügbaren Netzwerke anzuzeigen und das gewünschte WLAN, etwa das des Hotels, zu verbinden. Die vorhandenen Geräte verbindet man dann mit dem WLAN des Beryl.
Design und Mobilität
Der Beryl AX ist kompakt, leicht und perfekt für Reisen konzipiert: Mit Maßen von nur 118 × 85 × 30 mm und einem Gewicht von 196 g passt er samt Kabel mühelos in die mitgelieferte Hartschalen-Tasche und ist überall schnell einsatzbereit. Dank zwei Dual-Band-Antennen bietet er eine stabile WLAN-Abdeckung, die mich bisher auch in Großstädten noch nie im Stich gelassen hat. Dafür habe ich gerne knapp unter 100 Euro auf den Tisch gelegt.
Foto: GL-iNet

Ich suche einen Router für ein spezielles Szenario und wurde bisher nicht fündig. Vielleicht kann ja dieser Router was ich brauche?
Hier das Szenario:
Ein Büro mit mehreren netzwerkfähigen Geräten: Alle sind mit dem Router verbunden. Das Büro hat keinen Internetzugang. Die drei Mitarbeiter, die dort abwechselnd arbeiten, machen mit ihrem Handy einen Hotspot, den der Router dann automatisch nutzt, um das Büronetzwerk mit Internet zu versorgen.
Das sollte für Beryl die leichteste Übung sein. Er verfügt über USB-Tethering und Mobilfunk-Hotspots über WLAN oder USB-Anbindung. Der Router kann so konfiguriert werden, dass er automatisch den Internetzugang über den Hotspot eines Smartphones herstellt und diesen für alle im Büro verbundenen Geräte bereitstellt. Er kann per USB über das Handy den Internetzugang via Tethering beziehen. Alternativ kann er sich über WLAN (Repeater-Modus) mit dem Hotspot verbinden. Zusätzlich: Multi-WAN mit Failover: Wenn etwa eine Verbindung ausfällt, kann der Router automatisch auf eine zweite verfügbare Quelle (z. B. anderer Hotspot) umschalten. Die Einrichtung erfolgt bequem über das Web-Admin-Panel des Routers. Das bedeutet, dass die drei Mitarbeiter ihre Handys als Hotspots bereitstellen können, und Beryl wählt automatisch den aktiven Hotspot als Quelle. Gleichzeitig sind alle Bürogeräte weiter im LAN mit dem Router verbunden und nutzen so die Internetverbindung vom Handy-Hotspot. In der Praxis habe ich das so nicht getestet, habe aber Hotspots per USB und per Repeater-Modus testweise betrieben.
Von gl.inet habe ich schon mehrere Modelle gehabt. OpenWRT ist grundsätzlich schon sehr cool. Aktuell habe ich noch einen SF-1200 hier im Einsatz (seit Jahren abgekündigt). Sieht cool aus (weiss), war super billig (20 EUR) und ist demzufolge recht schwachbrüstig und auch deswegen etwas instabil wegen zu wenig ram. Mit ein paar Selbstreparaturscripten läuft er jetzt seit einiger Zeit recht stabil. als WLAN-Forwarder zum Nachbarn.
Allerdings läuft auf den gl.inet-Geräten keine Stock-Firmware von OpenWRT. D. h. man kann da nicht auf die jeweils aktuelle Version von OpenWRT updaten, sondern ist auf die Software-Updates vom Hersteller angewiesen. Dort sind halt diverse Binärblobs drin. Wenn man also ein richtiges OpenWRT will, dann ist gl.inet definitiv die falsche Wahl.
Siehe: https://forum.openwrt.org/t/how-do-gl-inet-devices-become-supported-by-official-openwrt-releases/103883/13
Zumindest bei meinem GL-MT3000 »Beryl« könnte ich auf reines OpenWRT wechseln, allerdings würde ich dabei Funktionalität einbüßen. Zumindest läuft darauf derzeit eine aktuelle v24.10
Kann der Router sich mit WPA2 Enterprise Authentifizieren?
Ich benötige einen solchen der WPA2 Enterprise beherrscht?
Kennt irgendwer einen solchen wenn der hier das nicht kann?
Ist in einem Studentenwohnheim.
Dazu müsstest du die neue OpenWRT-Firmware-Version (OP24), die noch Beta ist, flashen. https://docs.gl-inet.com/router/en/4/tutorials/eap/
Ok, Antwort selbst gefunden.
Kann er nicht ohne weiteres.
Das ist schade.
Bin mir auch nicht so sicher, ob der sich damit tatsächlich für alle Szenarien eignet. WPA2 Enterprise ist in diesem Umfeld immer häufiger anzutreffen.
Nettes Gerätchen. Hatte ich auch schon wie oft überlegt, da ich beruflich öfters unterwegs jin und natürlich auch in Hotels.
Habe für meine Tochter von TP-Link ein solches Gerätchen, für eine Anwendung in einer Wohnhanlage, gekauft.
Ich kann die Euphorie um den GL.inet-Router gut verstehen. Vor einigen Jahren habe ich einen “Hotel”-Router gesucht, der auch mit einem Captive Portal umgehen kann. Bei der Suche nach einem solchen Router hab ich mich sofort in den GL.inet GL-MT300N-V2 (genannt Mango) verliebt. Er bietet zwar nur 2,4 GHz WLAN und ist deutlich kleiner vom Funktionsumfang wie der AX3000, dafür auch etwas günstiger und kompakter. Betrieben wird der Mango von USB mit Strom, kann auch mal mit einer Powerbank oder dem Notebook gehen. Meist nutze ich ein Apple-Netzteil, welches auch in den Karton mit paßt, oder einfach einen Anschluß am Multi-Charger.
Bei der Einrichtung meines ersten Mango Routers hab ich dann auch den ersten Kontakt mit Wireguard gehabt. Das hat mir so gut gefallen, daß ich mir gleich einen zweiten Mango-Router geholt habe, der aktuell mein “VPN-Server” ist. Seitdem nutze ich Wireguard vom iPhone aus immer, wenn ich außerhalb meines eigenen WLAN bin, auch im Mobilfunk.
Im Urlaub setze ich immer auf meinen Mango-Router, der mir dann völlig transparent den VPN-Tunnel nach hause aufspannt.
Sehr praktisch finde ich die Flexibilität der WAN-Anbindung. Egal ob LAN, WLAN (mit oder ohne Captive Portal) oder einfach 4G per USB-Stick, man kommt immer online und kann sein eigenes WLAN nutzen. So auch mit Toniebox oder Internet-Radio, die ihrerseits kein Captive Portal nutzen können.
Was ich allerdings bisher noch nicht gefunden habe, ist ein 5G Stick. Denn bei der Suche finde ich immer nur 5G Router oder 5G WLAN-Sticks.
Zum Wireguard möchte ich noch was anführen. Ich habe am Anfang versucht, den gesamten Verkehr in den Tunnel zu schicken. Das ist nicht praktikabel, weil die Geschwindigkeit sehr gebremst wird. Seit dem ersten Urlaub nutze ich nur noch die Möglichkeit, mein Subnetz zuhause in den Tunnel zu routen. Das hat für mich den Vorteil, daß ich transparent auf Dienste zuhause zugreifen kann, und trotzdem volle Internet-Geschwindigkeit im Urlaub nutzen kann. So kann ich z. B. meine Urlaubsbilder in den Tunnel schicken und so auf meiner PhotoStation ablegen. Oder den Pi-Hole als DNS im Urlaub nutzen.
Mittlerweile kann die Fritzbox auch Wireguard. Leider sehr ernüchternd, denn man kann die Konfiguration nicht 100 % selbst anpassen. Der DNS wird z. B. überschrieben, wenn man die Fritzbox als Client einsetzen möchte.