Stallman tritt auch als Projektleiter von GNU zurück

Richard Stallman

Richard Stallman (RMS), Gründer der Free Software Foundation (FSF) und des [wiki title=”GNU”]GNU-Projekts[/wiki], trat am Freitag auch von der Leitung von GNU zurück. Bereits vor 10 Tagen musste er dem Druck, den eine Pressekampagne aufgebaut hatte, nachgeben und als Vorstand der FSF abdanken. Er war über unsensible Äußerungen über sexuelle Gewalt und fragwürdige Ansichten zu Pädophilie gestolpert, als er seinen verstorbenen Kollegen Marvin Minsky in Schutz nehmen wollte.

Erst ja, dann nein

Auf der GNU-Mailingliste schrieb er am 26. September, er sei immer noch der Leiter des GNU-Projekts und beabsichtige auch, das zu bleiben. Nur zwei Tage später gab Stallman bekannt, er werde auch die Leitung des GNU-Projekts aufgeben. In einer knappen Meldung formulierte er: »Hiermit trete ich mit sofortiger Wirkung vom Vorstand des GNU-Projekts zurück«. Damit gab Stallman auch das letzte seiner öffentlichen Ämter auf.

Zweifel an Authentizität

Zunächst gab es Zweifel an der Authentizität dieser letzten Rücktrittsmeldung. Anlass dazu war, dass die Webseite Stallman.org gestern zeitweise entstellt wurde. Mittlerweile ist die Seite aber wieder bereinigt und die Meldung vom Rücktritt weiterhin vorhanden. Somit scheint diese von RMS selbst zu stammen. Derzeit ist nicht klar, auf wessen Druck hin Stallman auch die Leitung von GNU aufgegeben hat, nachdem er zwei Tage zuvor das Projekt weiter leiten wollte.

Das Ende der Ära RMS

Damit geht die Ära von RMS zu Ende. Ein genialer Entwickler hat sich selbst zu Fall gebracht. Unbedachte Äußerungen führten zu einer Hetzkampagne, angefeuert von [wiki title=”Social_Justice_Warrior”]Social Justice Warriors[/wiki] (SJW), die innerhalb von zwei Wochen ein Lebenswerk zerstörte.

Tendenz erkennbar

Leider ist hier eine Tendenz zu erkennen, Führungspersonen der Freien-Software-Bewegung zu diskreditieren. SJWs hatten vor einem Jahr bereits Linus Torvalds in den zeitweisen Rückzug von seiner Rolle als Chef der Kernel-Entwicklung gezwungen, weil seine oft cholerisch anmutenden unflätigen Äußerungen gegenüber seinen Entwicklerkollegen Anstoß fanden.

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