Linux

Linux 6.1 zum LTS-Kernel erklärt

Üblicherweise erhält der zuletzt veröffentlichten Kernel eines Jahres die Option des Langzeit-Supports (LTS). Im Jahr 2022 war das Linux 6.1, der am 11. Dezember freigegeben wurde. Verantwortlich für die Auswahl und Pflege der LTS-Kernel ist Greg Kroah-Hartman (GregKH), Linus Torvalds rechte Hand als verantwortlicher Maintainer des stabilen Kernel-Zweigs, des Staging-Zweigs und weiterer Subsysteme der Kernel-Entwicklung.

Linux 6.1 LTS

GregKH lässt sich bei der Festlegung für den nächsten LTS-Kernel gerne etwas Zeit, um das Feedback aus der Community und die Pläne der Unternehmen hinsichtlich der längerfristigen Nutzung des designierten LTS-Kernels abzuwarten. Jetzt gab es wohl genügend Feedback, um Linux 6.1 offiziell zum LTS-Kernel zu erklären.

Zunächst war für 6.1 Unterstützung nur bis Ende 2024 angedacht, aktuell ist geplant, den Kernel bis zum Dezember 2026 zu unterstützten. Den Umständen entsprechend kann eine Verlängerung um zwei Jahre bis 2028 erfolgen. Diese Zeiträume sind aber nicht in Stein gemeißelt, sondern richten sich nach dem tatsächlichen Bedarf nach Unterstützung hauptsächlich in Unternehmen und können auch über die sechs Jahre hinaus verlängert werden.

Auf der Webseite Kernel.org sind die derzeit unterstützten LTS-Kernel aufgelistet. Der älteste derzeit noch unterstützte LTS-Kernel ist Linux 4.14 aus dem Jahr 2017, der noch bis Januar 2024 als LTS-Kernel läuft.

Breite Unterstützung

Nicht nur GregKH und sein Mitbetreuer Sasha Levin, sondern auch andere Entwickler und Unternehmen unterstützen die Langzeitpflege des Kernels. Bereits seit Kernel 2.6.16, der im März 2006 veröffentlicht wurde, werden Kernel länger gepflegt. Der damalige Debian-Entwickler Adrian Bunk hatte sowohl 2.6.16 als auch 2.6.27 lange nach dessen EOL (End of Life) unterstützt.

Kernel 2.6.32 aus dem Jahr 2009 erfuhr Unterstützung bis zum Januar 2016. Seit 2011 werden LTS-Kernel auch von der Linux Foundation in der Arbeitsgruppe LTSI unterstützt. Darüber hinaus gibt es das ebenfalls unter dem Dach der Linux Foundation agierende Projekt Civil Infrastructure Platform (CIP), das Kernel je nach Erfordernis auch für 10 und 20 Jahre pflegt (SLTS). Weitere Informationen über SLTS bietet ein Artikel auf LWN.

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