Das KDE-Projekt steckt mitten im Umstieg zu Plasma 6, während die aktuelle Version 5.27 LTS gepflegt wird, bis der Umstieg vollzogen ist. Grundlage der kommenden Plasma-Generation ist das Framework Qt 6 der Qt Company, ehemals Trolltech.
Nate Graham fasst in seinem wöchentlichen Blogbeitrag den Stand der Entwicklung zusammen. Zunächst listet er die Schritte auf, die den Umstieg auf eine neue Hauptversion von Qt ausmachen:
- Der Code muss kompilieren
- Der Code muss praktisch nutzbar sein
- Der Code wird aufgeräumt
- Umsetzung geplanter Funktionen und Änderungen
- Qualitätsprüfung und Bugfixing
Widgets-API überarbeitet
Graham, der seit zwei Monaten ausschließlich Plasma 6 nutzt, sieht die Migration derzeit zwischen Code-Bereinigung und dem Implementieren neuer Funktionen. Zu den bereits abgeschlossenen Aufgaben gehört eine Überarbeitung der API für Plasma-Widgets, die im Grunde alles betrifft. Damit wird es einfacher, Plasma6- Widgets zu schreiben, die unter Verwendung von Standardkomponenten funktionieren, und ermöglicht es, der grundlegenden Widget-Struktur künftige Fähigkeiten hinzuzufügen, die allen Widgets vererbt werden können.
Duplizierten Code entfernen
Durch die anstehende Portierung großer Code-Anteile von PlasmaCore und PlasmaExtras und Elemente der Themes und des UI in ihre Kirigami-Äquivalente kann eine Menge an derzeit dupliziertem Code entfernt werden. Das Ziel dabei ist, nur noch einen Satz QtQuick-basierter UI-Komponenten zu haben. Das Rendern von SVG-basierten Grafiken wird von PlasmaCore in das Ksvg-Framework ausgelagert, womit es in anderen Bereichen von KDE und in Apps aus dritter Hand anwendbar wird.
Jahresende oder Frühjahr
Auch andere Entwickler bloggen über ihre Fortschritte beim Umstieg zu Plasma 6, wie etwa Vansh K, der am Kalender arbeitet, oder Alexander Lohnau, der KRunner refaktoriert und bereinigt. Noch gibt es keine offiziellen Termine für die Veröffentlichung von Plasma 6. Graham gibt als persönliche Einschätzung eine Veröffentlichung zwischen Dezember und März als machbar an. Dem sollen mehrere Beta-Versionen vorausgehen. Mehr zu den zu erwartenden Neuerungen zeigen zwei Videos des KDE-Bloggers Niccolo Venerandi.
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