Vor rund einem Monat hatte ich bereits einmal über geplante und genehmigte Änderungen zu Fedora Linux 38 berichtet. Dabei ging es um das geplante Unified Kernel Image, um OSTree Native Container und DNF/RPM Copy on Write. Aber Fedora Linux 38 bringt noch weitere interessante Entwicklungen zu den Anwendern. Heute geht es um zwei bereits genehmigte Neuerungen.
DNF 5 aka Microdnf
Das RPM-Paketmanagement von Fedora Linux wechselte 2015 mit Fedora 22 von YUM zu DNF. Vor zwei Jahren begann dann die Entwicklung der fünften Generation von DNF. Im Rahmen dessen entstand mit Microdnf auch eine reduzierte Variante, die mit ihrem schmalen Fußabdruck besonders für Container geeignet ist. Anwender-Feedback führte dazu, dass auf dieser Basis eine erweiterte Version entstand, die die gesamte Funktionalität von DNF abbildet, aber durch einen Wechsel des Unterbaus trotzdem leichtgewichtiger ist als unter DNF 4.
Python raus – C++ rein
Das ist unter anderem durch den Wegfall von Python bedingt, dessen Vorhandensein im Framework und höheren Funktionen durch C++ ersetzt wird. Dadurch entfallen zudem eine größere Anzahl an Abhängigkeiten. DNF 5 zielt weiterhin darauf ab, die bestehenden Low-Level-Bibliotheken zu vereinheitlichen. Der neue DNF Daemon im Hintergrund ersetzt die Funktionalität von PackageKit, unterstützt anders als dieses aber nur RPM.
Microdnf soll künftig einmal DNF ersetzen, das aber mittelfristig zwingend weiter gepflegt werden muss. Der erste Schritt auf dem Weg zu dieser Migration wird ein größeres Update von Microdnf sein, das für Fedora 38 geplant ist und mit dem Microdnf bei der Funktionalität mit DNF gleichziehen soll, ohne dabei Leichtigkeit einzubüßen. Vom künftigen Microdnf erwarten die Entwickler Vorteile wie unter anderem eine bessere visuelle Anzeige des Fortschritts von Operationen und verbesserte Implementierung von Transaktionstabellen.
Mobility Phosh
Vor rund einem Monat reichte die Fedora Mobility SIG (Special Interest Group) den Vorschlag ein, mit Fedora Linux 38 Abbilder für Mobilgeräte in den Architekturen x86_64 und aarch64 unter Verwendung der bei Purism entwickelten, auf GNOME basierten Oberfläche Phosh zu veröffentlichen. Dieser Vorschlag wurde jetzt vom Steuerungskomitee FESCo angenommen. Dazu wird das bereits länger verfügbares Paket phosh-desktop verwendet. Die Planung sieht vor, den Vorstoß in einem weiteren Änderungsvorschlag auf Plasma Mobile auszudehnen.
PinePhone und PinePhone Pro anvisiert
Die Abbilder sollen für die weitere Verbreitung von Fedora auf mobilen Geräten sorgen und mehr Nutzer in die Fedora-Gemeinschaft bringen. Zunächst sollen PinePhone und PinePhone Pro unterstützt werden. Dazu müssen aber noch Patches in den Linux Mainline-Kernel eingepflegt werden. Weitere für Fedora Linux 38 bereits genehmigte Änderungen sind im Fedora-Wiki zusammengefasst. Derzeit ist die stabile Veröffentlichung von Fedora Linux 38 für den 18. April 2023 geplant, eine Beta könnte am 14.3. erscheinen.