Vor wenigen Tagen hatte Joshua Strobl als Hauptentwickler des Budgie-Desktops eine Rückschau auf 2023 und die Roadmap für 2024 vorgestellt. Dort steht für das erste Quartal unter anderem Budgie 10.x mit Wayland als Ziel.
Gestern wurde dieses Ziel mit der Veröffentlichung von Budgie 10.9, das die initiale Phase der Portierung auf Wayland ausliefert, bereits erfüllt. Zudem wird die Sitzungsverwaltung erstmals von budgie-session gehandhabt. Für den Fork der Sitzungsverwaltung diente gnome-session von GNOME 44 als Vorlage.
Erste Applets portiert
Bei der initialen Einführung von Wayland nutzen die Entwickler die noch junge Bibliothek libxfce4windowing aus der Xfce-Entwicklung. Dabei handelt es sich um eine Abstraktionsbibliothek, die versucht, Fensterkonzepte in einer vom Fenstersystem unabhängigen Weise darzustellen. Mit Budgie 10.9 wurden bisher lediglich das Workspace-Applet sowie das Applet zur Anzeige des Desktops und der ALT-TAB-Switcher auf die neue Bibliothek portiert. Zudem liefert Budgie 10.9 ein überarbeitetes Bluetooth-Applet aus, das anstatt über den Umweg mit gnome-bluetooth direkt mit BlueZ und UPower über D-Bus kommuniziert.
Arbeiten an Budgie 11
Im Jahresverlauf soll eine Version von Budgie 10.x folgen, die nicht mehr auf X11 angewiesen ist. Das Team plant, die Arbeiten am Nachfolger Budgie 11 über das Jahr zu verteilen, wobei der Schwerpunkt auf Magpie, dem Fork von GNOMEs Fenstermanager Mutter liegt, bevor Budgie 10 in den Wartungsmodus übergeht. Für Budgie 11 ist auch ein neues Budgie Control Center geplant.