VanillaOS 2 »Orchid«

Vanilla OS 2 Beta freigegeben

Rund ein Jahr haben die Entwickler um Mirko Bromin an der zweiten Auflage von Vanilla OS gearbeitet. Seit gestern steht die Beta zu Vanilla OS 2 »Orchid« mit GNOME als Desktop zum Testen bereit. Das Konzept einer unveränderlichen Distribution mit atomaren Updates und der Integration mehrerer Paketmanager inklusive der Möglichkeit, APKs per Waydroid zu installieren, ist geblieben, ansonsten blieb kaum ein Stein auf dem anderen.

OCI Container

Zunächst ist da der Wechsel von einer Ubuntu-Basis zu einer hybriden Basis aus Debian Unstable und dem Vanilla Image Builder (Vib). Vib ist ein von Flatpak inspiriertes Werkzeug, das die Erstellung von Container-Images rationalisiert. Dies wird dadurch erreicht, dass die Benutzer ein Rezept definieren können, das aus einer Abfolge von Modulen besteht, von denen jedes eine bestimmte Aktion angibt, die für die Erstellung des Abbilds erforderlich ist.

Als Format kommt hier das Opencontainers Image Format (OCI) zum Einsatz. Mit der Einführung von OCI-Images müssen viele Systemkomponenten in der Lage sein, mit dieser neuen Struktur zu arbeiten. Hier kommt Prometheus ins Spiel, eine Bibliothek zur Erstellung und Verwaltung von OCI-Images, die sowohl im Installer als auch bei der Immutability durch ABRoot v2 eine Rolle spielt.

Paketmanagement

Das Paketmanagement übernimmt VSO v2 mit einem Subsystem in Form eines integrierten Containers, der systemd unterstützt und eine unkomplizierte Installation, Entfernung und Verwaltung von Paketen ermöglicht, sowohl grafisch als auch über die Kommandozeile. Der Benutzer kann jederzeit auf die Kommandozeile zugreifen, um Pakete über dieses Subsystem zu installieren, oder das neue grafische Sideload-Dienstprogramm verwenden, um Deb-Pakete oder Android-APKs zu installieren.

Neuer Installer

Albius, der neue, in Go geschriebene Installer unterstützt die Installation eines Image-basierten Betriebssystems. Für Vanilla OS wird Btrfs als Dateisystem verwendet. Der Installer soll praktisch jedes Linux-basierte Betriebssystem installieren können, einschließlich Distributionen, die SquashFS zur Installation verwenden. Dazu liest er eine JSON-Datei, die das Installationsrezept enthält, und erledigt den Rest automatisch. Im Gegensatz zum Installer aus der ersten Veröffentlichung beherrscht Albius LUKS2-Verschlüsselung.

Details zu Repositories und Images

Es gibt weitere geschichtsträchtige Namen bei Vanilla OS 2 »Orchid«. Als da wäre der APT-Repository-Browser Eratosthenes, der eine einfache Suche und das Lesen von Paketdetails direkt aus den Vanilla-Repositories ermöglicht. Mit Atlas steht eine bequeme und vereinfachte Methode bereit, die in Vanilla OS verwendeten Images aufzulisten und es den Benutzern zu ermöglichen, ihre Spezifikationen und Zusammensetzung auszulesen.

Mindestens 35 GByte

Vanilla OS 2 »Orchid« steht zum Test auf GitHub bereit. Wegen des doppelten Dateisystems werden mindestens 35 GByte Platz auf der Platte benötigt. Eine technische Dokumentation und ein Handbuch Endanwender stehen bereit. Die stabile Ausgabe dieses innovativen Betriebssystems wird vermutlich noch einige Monate auf sich warten lassen. Zur Veröffentlichung gibt es dann von mir einen ausführlichen Test und eine abschließende Bewertung.

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