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Debians Paketmanager APT braucht künftig Rust

Debian-Entwickler Julian Andres Klode ließ auf einer Debian-Mailingliste wissen, dass APT vermutlich ab Mai 2026 einen Rust-Compiler zwingend erforderlich macht. Das betrifft neben dem Compiler auch die Standard-Bibliothek und die Sequoia-Implementierung. Klode begründet dies mit den Vorteilen, die Rust für die APT-Codebasis bringt. Insbesondere der Code zum Parsen von .deb, .ar und .tar sowie der
HTTP-Signaturprüfcode würde laut Klode stark von speichersicheren Sprachen und einem strengeren Ansatz für Unit-Tests profitieren.

Diese Anforderung wird vermutlich einige der weniger bekannten Debian-Ports ohne solide Rust-Toolchain in Schwierigkeiten bringen. Die Aufforderung an diese Ports lautet: Sorgt für Rust-Unterstützung in den kommenden sechs Monaten oder stellt den Port ein.

Das Problem betrifft nicht die von Debian 13 offiziell unterstützten und veröffentlichten sieben Architekturen, sondern viele Projekte aus der langen Liste der Debian Ports. Das sind experimentelle oder nicht offiziell unterstützte Architekturversionen von Debian. Sie dienen als Entwicklungsplattform für neue oder weniger verbreitete Hardware oder Betriebssystemvarianten. Viele davon verfügen über keine Rust-Toolchain und werden es schwer haben, eine solche innerhalb von sechs Monaten bereitzustellen.

Klode positioniert sich klar auf Seiten moderner Technologien, wenn er schreibt:

Es ist wichtig für das Projekt als Ganzes, dass es vorankommen und sich auf moderne Werkzeuge und Technologien stützen kann und nicht dadurch behindert wird, dass man versucht, moderne Software auf Retro-Computergeräte zu zwängen.

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9 Kommentare

  1. Ich kann das nicht wirklich beurteilen, würde aber aus dem gesunden Menschenverstand heraus denken, dass dies ein notwendiger Schritt ist. Ob das Rust sein muss oder eine andere Sprache, kA!
    Bei dem Zusammen streichen der unterstützten Architekturen haben auch alle gestöhnt.
    Was muss, dass muss🤗

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  2. Ob ein Zopf hinderlich ist das entscheidet der Träger des Zopfes selbst und nicht jemand mit markigen Parolen.
    Aber schaden tut die Vorwarnung auf keinen Fall und wenn es dann mal soweit ist, wird man sehen, wer dann rastet und wer rostet.

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    1. Theoretisch kann man natürlich jede andere Sprache verwenden. Aber Rust ist genauso schnell wie C/C++, bietet aber moderne Konzepte und vor allem Speichersicherheit und Zuverlässigkeit. Mir fällt keine andere Sprache ein, die man in systemnahen Anwendungen wie apt, dpkg, etc. verwenden wollen würde.

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      1. Ist mir klar, aber die Frage ist halt immer, ob die Vorteile die Nachteile überwiegen. Mit der jetzt getroffenen Entscheidung habe ich kein Problem, weil Rust sowieso überall Einzug hält und daher eh nötig ist und die betroffenen Architekturen auch nicht wirklich relevant sind. Ansonsten würde sich aber eben die Frage stellen, ob es das wirklich wert ist.

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