Eigentlich sollte Fedora Linux 36 am 19. April erscheinen, der Termin musste jedoch bereits mehrmals um eine Woche verschoben werden. Das erinnert stark an frühere Zeiten, in denen Fedora üblicherweise ein paar Wochen später erschien als geplant. In den letzten beiden Jahren hatte sich das stark gebessert und meist wurde der Wunschtermin oder der Ersatztermin eine Woche später eingehalten.
Doch nicht diesmal, denn gestern beschloss Fedoras Leitungsgremium FESCo in ihrem GO-NO-GO-Meeting eine weitere Verschiebung auf den 10. Mai, nachdem sich geplante Termine am 19. und 26. April sowie dem 3. Mai nicht halten ließen. Die Gründe dafür sind verschiedene verbleibende Fehler unterschiedlicher Schwere. Betroffen sind unter anderem die Apps GNOME-Photos und GNOME-Contacts.
Kontakte nicht gelöscht
Der Bug-Report für GNOME-Contacts beschreibt, dass ein Kontakt, der in der App gelöscht wird, nach Schließen und erneutem Öffnen der App in vielen Fällen noch vorhanden ist. Der Kontakt wird zuverlässig nur gelöscht, wenn der Anwender mit dem Schließen der App wartet, bis die begleitende Benachrichtigung über den Löschvorgang verschwindet. Die Entwickler waren sich beim gestrigen Treffen nicht einig, ob dieser Fehler ein Release blocken sollte.
Zweimal GNOME-Photos
Anders ist das bei zwei Fehlern in GNOME-Photos, die beide als Release-Blocker markiert sind. Einer der Fehler verhindert, dass Bilder, die im Bilder-Ordner im Home eingefügt werden, sofort in GNOME-Photos angezeigt werden. Das geschieht erst, nachdem sich der Anwender aus- und wieder eingeloggt hat. Der zweite Fehler ist ähnlich gelagert und verhindert, dass Bilder in einem neu angelegten Album angezeigt werden, bis die App neu gestartet wird.
Ein weiterer Fehler bezieht sich auf das Paket selinux-policy, wo eine SELinux-Richtlinie offenbar die Ausführung eines VPN-Scripts in Network-Manager und damit das Zustandekommen der Verbindung verhindert. Ein Fix wird bereits getestet. Das nächste GO-NO-GO-Meeting ist am 5. Mai.