Googles Chrome OS nutzt den Chrome-Browser als Basis und war bisher fest mit diesem verknüpft. Lacros ist ein 2020 eingeführtes Projekt bei Google mit dem Ziel, diesen Knoten zu lösen und Chrome OS in zwei Teile zu zerlegen.
Aus eins mach zwei
Der Name ist ein Akronym für Linux and Chrome OS. Bisher stecken bei Chrome OS Benutzeroberfläche und der Chrome-Browser in der gleichen Binärdatei. Lacros trennt diese Funktionalität nun in zwei Binärdateien auf, die fortan als ash-chrome (System-UI) und lacros-chrome (Webbrowser) bezeichnet werden.
Mehr Linux
Dabei wird Chrome Os künftig nicht mehr den dedizierten Chrome-Browser für ChromeOS verwenden, sondern auf den Chrome-Browser für Linux setzen. Einer der Vorteile für Google ist die Möglichkeit, Browser und UI unabhängig voneinander zu aktualisieren und damit unter anderem den Aufwand bei künftigen Updates zu verringern. Dabei soll die API zunächst ein bis zwei Meilensteine Versionsabweichung zulassen, mit der Option, diese Zeiträume künftig zu verlängern. Damit soll die Lebensspanne der Geräte verlängert werden, indem auch über das Auto Update Expiration Date (AUE) der Geräte hinaus, das die Geräte aus dem Aktualisierungszyklus nimmt, der Browser aktualisiert werden kann und die Geräte somit weiterhin Sicherheits-Updates erhalten.
Wayland anstatt Freon
In der Dokumentation schreibt Google, Lacros könne man sich als »Linux Chrome mit mehr Wayland-Unterstützung« vorstellen. Diese kommt dadurch zustande, dass Google in Chrome OS vom seit 2015 verwendeten hauseigenen Grafik-Stack namens »Freon«, der als Ersatz für X11 entwickelt wurde, nun zum regulären Linux-Grafik-Stack wechselt.
Ein möglicher Termin für den Wechsel könnte mit der geplanten Veröffentlichung von Chrome OS 116 am 22. August kurz bevorstehen. Allerdings hat Google dies noch nicht bestätigt.
Foto: Foto von Solen Feyissa auf Unsplash

Mit Unterstützung von Flatpaks wäre ChromeOS eine interessante Alternative zu gewöhnlichen Linux-Distributionen. Google wird aber kein Interesse daran haben fremde App Stores zu unterstützen.
ChromeOS wäre dann keine Alternative zu “gewöhnlichen” Linux-Distributionen mehr, sondern schlichtweg – zumindest aus Anwendersicht – eine weitere Linux-Distribution! 😉
ChromeOS selbst basiert auf Gentoo. Per sprichwörtlichem “One-Click” kann man sich jederzeit einen vollumfänglichen Debian-Linux-Container deployen….und dann “feel free”.
Wird über den Container irgendeine Software klassisch per Paketquellen, per Flatpak, per snap…whatever installiert, so tauchen die Applikationen auch regulär im Startmenü von ChromeOS auf.
Sprich, alles was du (in diesem Fall) unter Debian machen kannst, kannst du auch unter ChromeOS in dem Container umsetzen.
Vorraussetzung ist aber, dass das Chromebook/Chromebox eine Intel/AMD-CPU besitzt. Bei den günstigeren ARM,Mediathek,etc. wird es meiner Erinnerung nach nicht unterstützt.
Im Fazit (Datenschutz lassen wir mal hier nicht Thema werden).
Ist man Google-Ökosystem-Nutzer, so erhält man ein voll verzahntes und “läuft einfach”-Linux-Betriebssystem aus einem Guss.
Zusätzlich der volle Zugriff auf den Playstore.
Zusätzlich voller Zugriff auf die gesamte “Linux-Welt” mit allem was dazugehört über den Container.
Dazu eine abartig lange Akkulaufzeit und mittlerweile in der Regel 8 Jahre garantierter Support (OS-Updates).
Und man kann von Google halten was man will, das auf Gentoo basierende ChromeOS ist in Art und Umfang, Bedienbarkeit und Möglichkeiten mit das Beste was ich je genutzt habe.
Weil es über die genannten Möglichkeiten vom “einfachen User” bis hin zum “Linux Nerd” alles bietet.
Und ChromeOS selbst ist auch schon seit vielen Jahren nicht mehr einfach nur ein “Browser-OS”….das hat sich auch massiv weiterentwickelt.
Selbst Linux Torvalds hat in einem Interview einmal gesagt: Wenn er Linux auf dem Desktop sieht, dann sowas wie ChromeOS.
Wem die totale Anbindung an Google-Dienste bei ChromeOS stört, der kann ChromiumOS-Derivate wie z. B. FydeOS nutzen.