LiMux 6.0 letztmalig veröffentlicht

LiMux 6.0
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Im November 2017 fiel das 2003 gestartete und weltweit viel beachtete Vorzeigeprojekt LiMux dem politischen Kalkül des Stadtrats der Stadt München zum Opfer. Bereits im Februar 2017 hatte der Stadtrat beschlossen, bis Ende 2020 anstatt der Open-Source-Lösung einen Windows-Basis-Client mit »marktüblichen Standardprodukten« zu entwickeln.

Als Virtual Appliance veröffentlicht

LiMux, ein Kofferwort aus den Begriffen Linux und München beschreibt softwareseitig einen Basis-Client, der zuletzt auf Ubuntu 18.04 LTS (Bionic Beaver) basiert und KDE Plasma als Desktop-Umgebung nutzt. Jetzt wurde das erstmals im April 2019 veröffentlichte, um proprietäre Anteile bereinigte LiMux 6.0 vermutlich letztmalig bereitgestellt. Bei der Veröffentlichung handelt es sich um eine Virtual Appliance (VA) für Hypervisoren wie etwa VirtualBox mit einer Größe von rund 25 GByte.

Die VA umfasst einen Verteil-Server (VTS) als Master, der zusätzlich DNS-, DHCP-, LDAP- und Samba-Server bereitstellt und die komplette LiMux Distribution Version 6.0 »walhalla« umfasst. Der angepasste Quellcode wird mit ausgeliefert. Eine virtuelle Client-Workstation (Basis-Client) ist vorbereitet, aber noch nicht installiert. Die geschieht, nachdem die virtuellen Maschinen eingerichtet sind und der Master-Server läuft.

Rund 100 GByte benötigt

Grundvoraussetzung für eine Installation sind neben einem Hypervisor rund 100 GByte freier Festplattenplatz. Davon entfallen rund 30 GByte auf den Master und mindestens 13 GByte auf den ersten Client. Zusätzlich werden zeitweise rund 25 GByte für das Herunterladen des Zip-Archivs sowie weitere 25 GByte für die entpackte .ova-Datei benötigt. Eine detaillierte Anleitung zur Installation bietet die mitgelieferte README-Datei.

Unbesehen der Tatsache, dass die derzeit grün-rote Stadtregierung im Sommer 2020 festlegte, ab 2021 wieder zum Open-Source-Konzept zurückzukehren, ist das Projekt LiMux damit abgewickelt. Der Frage, was aus dem neuen Open Source-Versprechen geworden ist, wird LinuxNews einmal nachgehen.

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