Wie erwartet hat Linus Torvalds gestern nach sieben Release-Kandidaten Linux 6.17 offiziell freigegeben. Noch vor der offiziellen Veröffentlichung haben zwei Distributionen Kernel 6.17 in ihre aktuellen Beta-Versionen gepackt: Fedora 43 und Ubuntu 25.10.
Mit der offiziellen Freigabe öffnet sich heute das Merge-Window für Einreichungen zu Linux 6.18, dem letzten Kernel für 2025. Zunächst interessiert uns aber, was für Verbesserungen 6.17 für den Desktop-Anwender bringt.
Da ist zunächst die optimierte SSD-Unterstützung: Auf modernen NVMe- und SCSI-SSDs können nun Speicherbereiche effizienter als »null« markiert werden. Das führt zu mehr Performance und weniger Schreibabnutzung. Erreicht wird das über das Flag FALLOC_FL_WRITE_ZEROES der Funktion fallocate(). Es sorgt dafür, dass eine SSD gezwungen wird, betroffene Blöcke tatsächlich mit Nullbytes zu markieren.
Wenn eine SSD den WRITE_ZEROES-Befehl umsetzt, wird der betreffende Block intern sicher gelöscht oder mit Nullen überschrieben, oft aber nicht durch einen kompletten Schreibvorgang wie bei HDDs, sondern durch effiziente Controller-Funktionalität, die die Pages schnell auf einen definierten Zustand setzt.
Dateisysteme
Bei den Dateisystemen erfuhren Ext4 und Btrfs Verbesserungen. Das weitverbreitete EXT4-Dateisystem hat eine bessere Block-Allocation-Scalability erhalten, was sich positiv in I/O-lastigen Desktop-Szenarien auswirkt. Btrfs unterstützt jetzt experimentell Large-Folio, was die Speicherverwaltung bei großen Dateien beschleunigt. Beide Dateisysteme bieten zusätzlich neue Defragmentierungs- und Kompressionsoptionen.
Die Patches zum NTFS3-Treiber, um langjährige Probleme mit Windows-spezifischen symbolischen Links (Symlinks) in Dual-Boot-Szenarien zu beheben, wurden in Linux 6.17 übernommen. Diese Änderungen sorgen für eine korrekte Interpretation von unter Windows erstellten Symlinks und verbessern damit die Interoperabilität zwischen Windows und Linux bei der Nutzung von NTFS-formatierten Laufwerken.
Der Code für Bcachefs verbleibt zwar vorerst im Kernel, verharrt aber auf absehbare Zeit auf dem Stand von Linux 6.16. Gerüchteweise könnte Bcachefs mit Linux 6.18 gänzlich aus dem Kernel entfernt werden, aber dazu gibt es bisher keine Bestätigung von Torvalds.
Grafiktreiber
Kernel 6.17 bringt Support für die 3. Generation der Intel Xe3-GPUs bei Panther Lake‑Prozessoren, Single Root I/O Virtualization (SR-IOV) für Intel-Battlemage-GPUs und eine konsistentere Hotkey-Belegung beim »Performance Boost« für Laptops. Außerdem werden neue ARM- und RISC-V-SoCs unterstützt.
Neu ist das zentrale Steuermenü Attack Vector Controls zur Verwaltung von CPU-Sicherheitsmaßnahmen gegen Spectre und Meltdown, wodurch Desktop-Nutzer ungenutzte, performancehemmende Abhilfemaßnahmen (Mitigations) leichter deaktivieren können und Admins mehr Kontrolle erhalten. Zudem führen Futex-Optimierungen zu verbesserter Leistung bei Multithreading und GUI-Anwendungen durch eine robustere Implementierung des Konzepts.
Alle Neuerungen zu Linux 6.17 können wie immer im Detail bei den KernelNewbies nachgelesen werden.

Ich hab irgendwie so ein “Lehrer-Gen” und diese Zeichenfolge hätte ich gerne korrigiert:
Panther Lake-Lake‑Prozessoren
Kann ich durchaus nachvollziehen 😉
Unter dem Kernel 6.15 bootet mein Fedora 42 KDE einwandfrei. Unter 6.16 kommen leider für mich völlig unverständliche Zeichenfolgen ( Bildschirm abfotografiert leider kann ich das Bild hier nicht einstellen ). Ich bin noch Linux Anfänger aber wenn du mir eine Mail Adresse zukommen lässt sende ich dir alle Infos die ich habe. Eure Seite hat mir schon oft geholfen. Dafür vielen Dank. Gruß Joachim
Du kannst info@linuxnews.de nutzen, aber abfotografierte Bildschirme sind oft nicht wirklich gut lesbar.
Gib einfach dein /var/log/boot.log chatGPT, der erkennt dein Problem ziemlich schnell, nur so als Tipp.
Wenn sich das mal eingespielt hat, dass bcachefs über die Distributionen mittels dkms ausgeliefert wird, dann wäre es in Zukunft wohl auch besser, die nicht mehr zeitgemäße Version von bcachefs ganz aus dem Kernel zu entfernen.
Andererseits könnte Torvalds eventuell auch dazu geneigt sein, in Zukunft die patches für bcache zumindest ein mal pro kernel release wieder anzunehmen, denn die patches zwischendurch, die den Ablauf störten, müssten dann auch nicht mehr sofort in den kernel aufgenommen werden, sondern könnten dann auch per dkms ausgeliefert werden.
Da diese Vorgehensweise (getestete Patches im akzeptierten Zeitfenster) die übliche Vorgehensweise ist, würde Linus das ziemlich sicher akzeptieren.
Der Kent hat jedoch eindrucksvoll demonstriert, dass er damit nicht einverstanden ist.
Dann hoffe ich sehr das der 6.17. bei meinem Fedora jetzt wieder bootet. 6.16. war bei mir eine einzige Katastrophe.
Magst du das näher beschreiben?