Nach der Beta-Version und der Behebung eines kritischen Fehlers in der Formatierungsroutine des Installers wurde jetzt die Linux Mint Debian Edition 6 (LMDE 6) mit dem Codenamen »Faye« freigegeben.
Debian 12 mit Linux 6.1 LTS
LMDE 6 »Faye« basiert im Gegensatz zu Linux Mint auf Debian Stable, hier kommt das aktuelle Debian 12 »Bookworm« zum Einsatz. Der Desktop wird von Cinnamon 5.8 dargestellt. Als Grundlage dient ein Kernel der Reihe 6.1 LTS, während Mint 21.2 noch auf Linux 5.15 setzt. Ansonsten übernimmt LMDE 6 alle Änderungen der Cinnamon-Ausgabe der auf Ubuntu basierenden Version von Linux Mint 21.2.
Von Debian 12 werden nicht nur Neuerungen wie PipeWire und WirePlumber als Soundserver übernommen, sondern auch die Entscheidung, Non-Free-Firmware auf den Abbildern auszuliefern. Die Quellenliste erhielt zudem die zusätzliche, neue Komponente non-free-firmware.
Unterschiede zu Debian
Bei den Paket-Updates wird in Gegensatz zu Debian mit Firefox ESR bei LMDE 6 Firefox 117 ausgeliefert. Weitere Unterschiede betreffen die bessere Flatpak-Integration im Software-Manager sowie ein App Store, der bei Debian nicht zu finden ist. Für die Mint-Entwickler ist LMDE eine Absicherung, sollte Ubuntu als Basis den Ansprüchen einmal nicht mehr genügen. Doch welche Anwender spricht es an?
Für wen taugt LMDE?
Da wären einmal Anwender, die das Konzept von Mint mögen, aber nicht mit Ubuntu als Unterbau einverstanden sind. Sie finden hier eine Distribution, die optisch und von den Funktionen her kaum von Linux Mint zu unterscheiden ist. Da LMDE im Gegensatz zu Mint auch eine 32-Bit Edition ausliefert, spricht LMDE auch Anwender mit älterer Hardware an.
Aber auch Debian freundlich gesonnene Zeitgenossen, die sich stellenweise mehr Aktualität wie im Fall von Firefox wünschen oder Funktionen wie den auch mit proprietären Apps wie Chrome oder Steam bestückten App Store gut finden, zählen zum potenziellen Anwenderkreis.
Die Release Notes bieten weitere Informationen, die Abbilder in 32- und 64-Bit zum Download bereit.

Ein 3rd party repo mit ihrem Desktop und einer Handvoll geänderter Pakete hätte es doch auch getan, oder?
Im Prinzip ja, wäre auch weniger Aufwand. Ein Cinnamon Flavour für Debian über den Desktop wäre an sich ausreichend, das könnte ja man dann ja auch auf Unstable aufsetzen. Firefox non FSR und Steam sind schnell installiert. Aber genauso könntest Du Ferdinand nach dem Sinn von Siduction fragen.
Siduction kenne ich jetzt nicht, aber bei Sidux (dürfte der Opa davon sein), wurde doch auch nur ein Repo zu den normalen Sid-Quellen hinzugefügt. Elegantester Weg.
Richtig, sidux ist der Opa. Und bei siduction machen wir das auch so. Die Änderungen zu Sid sind aber auch nicht so sehr groß. Wenn man nach dem Vorschlag geht, könnte ja Mint auch einfach nur ein Zusatz-Repo zu Ubuntu sein. Dafür sind die Änderungen bei Mint und LMDE nach meiner Einschätzung zu groß.