Die französische Distribution Mageia entstammt dem Dunstkreis um Mandrake und Mandriva und hat gerade nach Mageia 8 vom März 2021 mit Mageia 9 seine nächste Hauptveröffentlichung freigegeben.
Eigentlich sollte die Veröffentlichung bereits im November 2022 stattfinden, doch da man im Projekt hinter der Roadmap zurücklag, erschien damals lediglich eine Alpha-Version. Zwei Betas erschienen im Februar und Ende Mai dieses Jahres beseitigten »eine große Anzahl an hartnäckigen Problemen«.
Auswahl bei den Desktops
Die stabile Version, die jetzt vorliegt, beruht auf Linux 6.4 und liefert als Standard den Plasma Desktop in Version 5.27.5 aus, der von KDE Frameworks 5.105 und KDE Gear 23.04.1 unterstützt wird. Darüber hinaus werden Abbilder für GNOME 44.2 und Xfce 4.18 angeboten sowie LXQt 1.3.0, MATE 1.26.0 und Cinnamon 5.6 unterstützt. Aktuelle Hardware erhält Beistand durch Mesa 23.1, während der aktuelle proprietäre Nvidia-Treiber im Non-Free-Repository angeboten wird. Das hauseigene Tool Mageia-Prime erlaubt die einfache Konfiguration von Nvidia Prime.
RPM-Datenbank auf SQLite umgestellt
PulseAudio und PipeWire sind beide verfügbar, wobei Mageia sich weiterhin für PulseAudio als Standard entschied. Die RPM-Datenbank verwendet nicht mehr die alte und nicht mehr gewartete Berkeley DB, sondern das moderne SQLite. Die Umstellung erfolgt automatisch beim Upgrade von Mageia 8. Auf dem Live ISO ist der NetworkManager-Systemdienst nun standardmäßig auch in der Plasma-Version aktiviert. Dadurch können Netzwerkverbindungen sowohl über das Plasma-Systemeinstellungswerkzeug als auch über die traditionelle Mageia-Netzwerkverwaltung konfiguriert werden.
Mageia bietet auf seinem Download-Portal neben den Live-Medien auch traditionelle Installationsmedien und einen Network-Installer. Beim klassischen Abbild besteht die Auswahl zwischen 32- und 64-Bit. Die Release Notes vermitteln weitere Neuerungen und Informationen.