Manjaro möchte mehr darüber erfahren, wie Anwender die Distribution verwenden. Bisher wurden lediglich über Pings aus dem NetworkManager auf der Webseite ping.manjaro.org Systeme gezählt. Die Methode ist nicht sehr genau, da beispielsweise mehrere Rechner hinter einer NAT als ein System gezählt werden.
Manjaro Data Donor
Roman Gilg, KDE-Entwickler und derzeit technischer Leiter bei Manjaro, möchte die Abfrage und Verarbeitung von Telemetriedaten auf eine neue Basis stellen. Deshalb arbeitet er derzeit an dem Tool Manjaro Data Donor (MDD). Neben der genaueren Zählung von Systemen, die Manjaro nutzen, liefert es auch für Entwickler interessante Hardware- und Umgebungsstatistiken über die Systeme, auf denen Manjaro verwendet wird. Entgegen der bisherigen Zählung, die per Matomo ausgewertet wurde, wird bei MDD die jeweilige IP nicht gespeichert.
Testphase
Derzeit muss MDD noch händisch per sudo pacman -S mdd
installiert werden. Nach abschließenden Tests will Gilg MDD auf allen Systemen vorinstallieren und zusätzlich einen systemd.service einrichten, um die Daten automatisch zu übermitteln. Mit dem Befehl mdd –dry-run kann der Anwender derzeit vorab sehen, welche Daten gesendet werden. Ist er damit einverstanden, schickt der Befehl mdd
die Daten ab. Die per inxi gesammelten Daten landen vorerst auf einem von Gilg gemieteten Hetzner-Server in einer ClickHouse-Datenbank. Nach den abschließenden Tests sagt Gilg die Löschung aller bis dahin gesammelten Daten zu. Bei Fehlern liefert der Befehl mdd --log DEBUG
weitere Informationen. Die erstellten Statistiken sind öffentlich einsehbar.
Opt-out kritisch diskutiert
Wird im regulären Betrieb der systemd.service automatisch erstellt, folgt die Datensammlung dem in der Community unbeliebten Opt-out-Prinzip. Das zeigt sich auch in der Diskussion, in der die Kommentare überwiegend gegen Opt-out tendieren. Gilg glaubt dagegen, bei Opt-in würden die Daten so sehr verzerrt, dass man sich den Aufwand gleich sparen kann. Gilg ist insgesamt um größtmögliche Transparenz rund um das Tool bemüht, was in der Diskussion auch geschätzt wird.