Bisher war es recht aufwendig, den aktuellen Entwicklungsstand von Plasma 6 nachzuvollziehen, da man die Pakete selbst bauen musste. Eine Aufgabe für Entwickler und Enthusiasten. Vor einem Monat gab es anlässlich des 10. Geburtstags der Distribution KaOS eine Live-ISO, die auf Qt 6.5 basiert, aber ohne Installer ausgeliefert wurde. Der KDE Plasma Sprint 2023 widmete sich vor zwei Wochen ganz dem Thema Plasma 6 und die Entwickler beschlossen einige Standardeinstellungen für die noch in diesem Jahr erwartete stabile Veröffentlichung der neuen Plasma-Version. Dazu zählt unter anderem die Festlegung auf Wayland als Standardsitzung.
Plasma und KDE Frameworks
Gestern gaben die KDE neon Entwickler bekannt, dass neon Unstable, das aus dem Git-Master gebaut wird, fortan auf Qt 6 Builds für Frameworks und Plasma setzt. In den vergangenen Wochen war das öffentliche Repository des Unstable-Zweigs eingefroren, um die Vorbereitungen für Qt 6 Builds soweit voranzutreiben, dass eine Veröffentlichung Sinn ergibt. In dieser frühen Phase ist trotzdem noch mit vielen Fehlern zu rechnen.
Das Upgrade
Wer die Entwicklung ab diesem Punkt begleiten möchte, installiert zunächst das Image von neon-Unstable und installiert es. Danach wird als Erstes das Paket neon-settings-2
installiert:
sudo apt update && sudo apt install neon-settings-2
gefolgt von
sudo apt full-upgrade
Es folgt ein umfangreiches Update, bei dem dpkg
viele Fehler anzeigt, die aber zu ignorieren sind.
Danach sind Plasma und die KDE Frameworks auf Qt 6 Builds umgestellt. Die spätere stabile Veröffentlichung von Plasma 6 wird Wayland als Standardsitzung nutzen. Das ist hier noch nicht der Fall, die Eingabe von
echo $XDG_SESSION_TYPE
gibt noch X11 aus. Zunächst scheint alles zu funktionieren, ich bin noch in keinen Fehler gelaufen. Und nun viel Spaß mit der ersten leicht zugänglichen Iteration von Plasma 6.