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openSUSE Leap 16.0 veröffentlicht

Anfang Mai berichteten wir über einschneidende Änderungen für openSUSE Leap 16.0 in der ersten Beta. Nach einem Release-Kandidaten im August liegt nun die stabile Veröffentlichung von openSUSE Leap 16.0 auf der Basis von Linux 6.12 LTS vor. Als Desktop-Umgebungen stehen KDE Plasma 6.4, GNOME 48 und Xfce 4.20 zur Wahl.

Yast geht, Agama und Myrlyn kommen

Neben dem aus unserer Beta-News bereits bekannten ersten offiziellen Auftritt des neuen Agama-Installers verabschiedet sich das altbekannte YaST, das teilweise durch Myrlyn ersetzt wird. Parallele Downloads durch Zypper sollen die Aktualisierung beschleunigen. Das Upgrade von Leap 15 auf 16 wurde durch ein neues Migrations-Tool vereinfacht. Zudem ermöglicht das Tool die Migration zu Slowroll, Tumbleweed oder SUSE Linux Enterprise Server (SLES). Die Codebasis teilt sich Leap weiterhin mit SLES. Anwender können nahtlos von Leap 16 zu SLES 16 wechseln, wenn dies erforderlich ist.

Kein 32-Bit mehr

Alle Installationen kommen mit SELinux als Standard. Anwender können nach der Installation bei Bedarf auf AppArmor wechseln. SUSE Linux Enterprise Server (SLES) 16.0 unterstützt keine Ausführung von 32-Bit-Binärdateien mehr. Allerdings besteht weiterhin eine eingeschränkte Möglichkeit, 32-Bit-Anwendungen auf einem 64-Bit-System auszuführen, sofern die notwendigen 32-Bit-Libraries nachinstalliert werden.

Für Anwendungen wie Steam, Wine oder bestimmte ältere Programme kann mit zusätzlicher Konfiguration, Installation spezifischer Pakete und Aktivierung durch Kernel-Parameter wie ia32_emulation=1 eine eingeschränkte Kompatibilität hergestellt werden, was jedoch eher als Workaround denn als vollwertige Unterstützung zu verstehen ist.

Zusammenlegung der Repositories

Die größte Änderung für Benutzer, die von Leap 15.6 migrieren, wird wahrscheinlich das Fehlen von dedizierten Update-Repositories für SLES-Pakete sein. Leap 16.0 verwendet im Wesentlichen nur noch ein einziges Repository (repo-oss), das sowohl Community- als auch SLES-Pakete und deren jeweilige Updates enthält. Es kommen separate Repositories pro Architektur zum Einsatz. Zudem wird eine CPU mit x86-64-v2 verlangt, was durch Prozessoren ab 2008 gewährleistet wird. Ältere Geräte sollten auf Slowroll oder Tumbleweed ausweichen.

openSUSE Leap 16 wird mit 24 Monaten Updates sowie Community-Support versorgt und bis 2031 soll es weiterhin jährliche Minor-Releases bis zu openSUSE Leap 16.6 geben. Abbilder zu openSUSE Leap 16 stehen im Download-Portal bereit.

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2 Kommentare

  1. Es trifft offenbar mal wieder die “alte Jacke” zu, dass man bei openSUSE besser die Finger von einer Release mit .0 hinten dran lässt.
    Jedenfalls ist auf der deutschen opensuse-Mailingliste von zahlreichen Problemen und Ungereimtheiten zu lesen, die selbst langjährigen Nutzer dieser Distribution vor erhebliche Fragen stellt.

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  2. Interessant finde ich, was von den jährlichen Updates (minor releases) zu erwarten ist. Was wird aktualisiert – Anwendungen, Bibliotheken, Kernel? Dann wäre der Zyklus doppelt so schnell wie Debian und Ubuntu LTS. Oder fallen die Aktualisierungen eher so konservativ aus wie die point releases von Debian? Dann wird Leap 16 am Ende (nach rund 6 Jahren) ganz schön altbacken sein. Vielleicht ein bisschen wie CentOS früher.

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