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openSUSE Tumbleweed erhält systemd-boot als Option

Tumbleweed ist die Rolling Release Variante von openSUSE und von daher prädestiniert für zukunftsträchtige Entwicklungen. Auf der Entwickler-Konferenz All Systems Go im September 2023 in Berlin stellte SUSE-Entwickler Ludwig Nussel aus dem Team Future Technologies die Idee vor, systemd-boot in openSUSE zu integrieren. Die zunächst noch experimentelle Integration in Tumbleweed und MicroOS wurde jetzt in den openSUSE-News verkündet.

Was ist systemd-boot?

Ursprünglich als Gummiboot bekannt, ist systemd-boot ein Open-Source-UEFI-Boot-Manager, der einige Nachteile von GRUB beseitigen möchte. Er bietet ein Textmenü zur Auswahl des zu startenden Eintrags und einen Editor für die Kernel-Befehlszeile.

Die Motivation für openSUSE, systemd-boot zu integrieren, liegt in dessen Einfachheit und Effizienz, besonders wenn es um FDE (Full Disk Encryption) geht. Während bei der Verwendung von GRUB einiges an Code zum Entschlüsseln einer voll verschlüsselten Installation im Bootmanager vorhanden sein muss, ist dies bei systemd-boot nicht der Fall. Hier werden diese Aufgaben an den Kernel und den User-Space delegiert und damit der Boot-Prozess entschlackt und beschleunigt.

Besseres Management von FDE und Snapshots

Ein weiterer Punkt, der für die Entwickler für systemd-boot spricht, ist die Handhabung der bei openSUSE verwendeten und von Snapper verwalteten Btrfs-Snapshots. Die werden mit systemd-boot zuverlässiger gestartet, wiederum besonders im Zusammenhang mit verschlüsselten Systemen. Hierbei spielt das Tool sdbootutil eine entscheidende Rolle, indem es etwa sicherstellt, dass neue Kernel aus Snapshots korrekt eingebunden werden. Zudem generiert es in diesem Zusammenhang eine passende initial ramdisk.

GRUB weiterhin Standard

Noch ist GRUB der Standard-Boot-Manager bei Tumbleweed und MicroOS. Wer mit systemd-boot experimentieren möchte, kann im YaST-Installer eine entsprechende Auswahl treffen. Es gibt zudem fertige Appliances für qemu, die standardmäßig systemd-boot und die Verschlüsselung der gesamten Festplatte verwenden.

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