postmarketOS 25.06

postmarketOS 25.06 wechselt zu systemd

postmarketOS, die auf Alpine Linux basierende Linux-Distribution für Smartphones und Tablets ist in v25.06 erschienen. Die neue Version, die aktuell 60 Geräte unterstützt, bringt neben Phosh 0.47 und Sxmo 1.17.1 auch KDE Plasma Mobile 6.3.5 und GNOME 48 auf die Geräte.

systemd für Neuinstallationen

Die neue Version der immer noch experimentellen Distribution verwendet erstmals systemd. Dieser Schritt weg von OpenRC als Init-System wurde bereits im März 2024 angekündigt. Da postmarketOS seine Aufgabe darin sieht, sowohl technisch versierte Anwender als auch reine Nutzer adäquat zu bedienen, fand in letzter Zeit eine verstärkte Zuwendung zu mobilen Varianten von KDE Plasma und GNOME statt.

In der Zusammenarbeit mit den Entwicklern dieser Desktop-Umgebungen stellte sich heraus, dass sie sich mit dem OpenRC-basierten Stack schwertun. Deshalb wurden bereits seit einiger Zeit Teile von systemd in der Form von Polyfills integriert, um alle Funktionen der großen Desktops abbilden zu können. Letztlich entschieden sich die Entwickler, systemd direkt zu integrieren, anstatt Zeit mit Übergangslösungen zu verschwenden. Die engere Integration von systemd in GNOME macht systemd demnächst zudem zwingend, wenn GNOME zum Einsatz kommen soll. postmarketOS mit systemd erhalten nur Anwender, die die Distribution neu installieren. Bestandsanwender, die ihr System aktualisieren, verbleiben bei OpenRC.

Neue Geräte

Das auf Alpine Linux 3.22 basierende Release wird nur für Geräte der Kategorien Community und Testing ausgerollt, Main und Downstream gehen leer aus. Bei den von postmarketOS 25.06 derzeit 60 unterstützten Geräten sind auch neue Geräte wie Google Pixel 3A XL, Motorola Moto G5 Plus, Xiaomi Redmi 7, Xiaomi Mi 9T / Redmi K20, Xiaomi POCO X3 NFC und Xiaomi Mi Pad 5 Pro.

Und sonst noch…

Der generische OS-Installer hat eine vereinfachte Bedienoberfläche erhalten, die die Installation auf Laptops, Netbooks und Convertibles erleichtern soll. Die Version 25.06 enthält zum ersten Mal die mobile-config-thunderbird Konfiguration, die dazu verwendet werden kann, die Desktop-Version von Thunderbird in eine mobilfreundliche Linux-Mobile-App zu verwandeln. Die bereits länger ausgelieferte Konfiguration mobile-config-firefox hat viele Korrekturen der Nutzeroberfläche und weitere Verbesserungen erhalten, wie unter anderem ein User-Agent-Spoofing für jede Seite, damit z. B. YouTube die richtige mobile Seite verwendet.

Neuer Name

Vom Namen postmarketOS könnt ihr euch so langsam gedanklich entfernen, er wird nicht mehr lange Bestand haben. Anfänglich bediente postmarketOS Geräte, die keine Updates vom Hersteller mehr erhielten. Das hat sich im Laufe der Zeit geändert und postmarketOS versorgt nun auch zunehmend Geräte, die das Ende ihrer offiziellen Lebenszeit bislang nicht erreicht haben. Somit trifft der Begriff postmarket nicht mehr in jedem Fall zu. Seid also gespannt, wie postmarketOS demnächst heißen wird.

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12 Kommentare

  1. ich nutze seit ca. 11 Jahren Linux auf dem PC und dem Laptop. Ein Smartphone hatte ich bis jetzt noch nicht. Auf der Arbeit benutze ich ein Samsung Smartphone mit einer webbasierten Anwendung, bei der ich verschiedene Zeitszempel durch Antippen auf die Anwendung im Browser setze.
    Die Nutzung von diesem Mäusekino mit saumäßigen Bedienkonzept hat mich bis jetzt nicht gerade überzeugt, mir privat ein Smartphone anzuschaffen.
    Aber die Einschläge kommen näher – irgendwie wird man mehr und mehr dazu gezwungen.
    Also denke ich jetzt immer häüfiger darüber nach, mir so ein Ding anzuschaffen.
    Aber wenn ich nun lange Jahre die Freiheit von GNU/Linux genossen habe kann nur ein Rückkehr in eine Bevormundung von Android vorstellen: ständig nerven mich auf Ding bei der Arbeit irgendwelche Popups, die ich nicht abstellen kann.
    Vielleicht fang ich ja mit Postmarket an. Auf einem meiner alten Laptops habe ich Alpine Linux mit dem JWM Desktop, und bin sehr zufireden, außer dass der Torbrowser nicht geht.
    An Postmarket gibt es Kritikpunkt das wenige oder keine Apps darauf laufen. Ich frage mich allerdings auch, ob ich mich unter das Joch dieser zwangsweisen Apps beugen möchte.
    Ich denke ich kann diese Frage erst beantworten, wenn ich es selbst mal eine Zeitlang mit dem Smartphone ausprobiert hätte.
    Ich habe jetz mal eine Frage zu Desktops auf Linuxsmartphones ( ich meine jetzt Kernel und ! Userland ).
    Vom PC her kenne ich nun die Glaubenskriege um die Desktops, und habe mich schon ein bisschen daran beteiligt: ich liebe XFCE, mit KDE könnte ich ganz gut leben – aber Gnome ist mir ein Grauss.
    Hier nun meine Frage: machen die Unterschiede die ich vom PC Desktop her kenne auch auf den kleinen Screen des Smartphones bemerkbar, oder sind die Unterschiede zwischen den Desktops auf dem Smartphone nicht so groß wie beim PC ?

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    1. Das Linuxsmartphone was ich einmal nutzte war ein OpenMoko 2008/9 rum. war ganz lustig.
      Seit dem nutze ich privat kein Smartphone und werde es auch nicht.

      Ansonsten muss man sich sehr genau anschauen was man da nutzt.
      Da die Preise aber eh jenseits von gut und boese sind …

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      1. Kein Smartphone heute zu haben und zu nutzen, ist schon sehr stringent. Leider werden für viele Dienste mittlerweile nur noch Android/iOS Apps angeboten, was mich total nervt. Ich wehre mich selber vehement dagegen, muss aber auch immer wieder mal hier und da kleine Zugeständnisse bzw. Kompromisse machen. Ob das Ewigkeiten so weiter geht, wage ich zu bezweifeln. Ich habe mich lange gegen Android gewehrt (komme von Maemo und SFOS) und habe letztlich den Kompromiss mit den CustomRoms auf AOSP Basis gemacht. Irgend einen Kompromiss wird man idR eingehen müssen.

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    1. Im Gegenteil, nur so können sie zumindest GNOME weiter ausliefern. Auch die User sollten sich nicht daran stören, da Bestandsanwender ja weiter OpenRC nutzen können, auch wenn das mit GNOME wohl nicht lange funktionieren wird.

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