Der inoffizielle Ubuntu-Spin Rhino Linux hat mit Rhino Linux 2023.3 das dritte Release des Jahres veröffentlicht. Rhino Linux entstand aus einem Hobbyprojekt von Martin Wimpress, dem damaligen Leiter der Abteilung Ubuntu-Desktop bei Canonical. Der Entwickler, der auch für die Einführung des MATE-Desktops bei Ubuntu verantwortlich zeichnet, stellte 2020 in seinem Podcast das als Hobby entstandene Tool Rolling Rhyno vor, das einen Daily Build von Ubuntu in ein Rolling Release umwandelt, das dem devel-Zweig folgt. 2022 wurde daraus der Rolling Rhino Remix, aus dem dann im August dieses Jahres die erste stabile Veröffentlichung von Rhino Linux wurde.
Eigener Desktop
Rhino Linux nutzt die hauseigene Desktop-Umgebung Unicorn, die derzeit auf Xfce 4.18 basiert. Die Darstellung der vorinstallierten Pakete obliegt dagegen dem von GNOME entliehenen App Grid. Ein Blick darauf verrät, dass Rhino nicht zu den minimalen Distributionen zählt.
Drei Paketmanager
Als Paketmanager kommt Pacstall ins Spiel, eine vom AUR inspirierte Anwendung, die aus den pacscripts genannten Rezepten zur Installation bereite Pakete erstellt. Damit nicht genug, ist mit rhino-pkg ein weiterer Paketmanager im Angebot, der Pakete wie Deb, Flatpak oder Snap handhaben kann. Zudem ist auch Nala installiert, eine Alternative zu APT. Die Entwickler empfehlen allerdings die Verwendung von rhino-pkg. Auf [Super]+[S] liegt der Ulauncher, ein flexibler und erweiterbarer Anwendungsstarter, der, ähnlich wie KRunner bei Plasma, über eine Vielzahl an Erweiterungen verfügt.
ULauncher beschleunigt
Rhino setzt beim Panel auf Plank, das wie bei Ubuntu seitlich angedockt ist. Anwendungen lassen sich aber auch über Ulauncher starten, einen flexiblen und erweiterbaren Anwendungsstarter, der, ähnlich wie KRunner bei Plasma, über eine Vielzahl an Extensions verfügt.
Der Unicorn-Desktop erhält mit Rhino 2023.3 ein globales Menü, das allerdings händisch über einen Befehl erstellt werden muss. Ein Fehler bei Plank wurde beseitigt, ULauncher beschleunigt und das Dock erhielt einen leichten Zoom-Effekt bei Mouseover. Timeshift ist nun vorinstalliert. Abbilder stehen für X86, Pine64 und Raspberry Pi zur Verfügung.