Mit einem letzten Patchset für Linux 6.6 zieht sich Darrick Wong nach sechs Jahren von der Betreuung des XFS-Dateisystems zurück. Gleichzeitig mahnt er an, der Job könne nur von einem Team und nicht von einem Einzelnen erledigt werden, denn er sei bereits seit Längerem überfordert gewesen.
Team statt Einzelkämpfer
In einer Dokumentation zeichnet Wong die Verantwortlichkeiten eines XFS-Maintainers auf und schlägt vor, die Betreuung in die Rollen Testleiter, Bug-Triager, Release-Manager, Community-Manager und LTS-Manager aufzuteilen. Sein Rücktritt ist nicht ohne Bitternis und Kritik. Er schreibt, er sei beim Versuch, alle diese Rollen zu füllen, bereits vor Jahren ausgebrannt.
Heutzutage scheinen die Leute, die an XFS arbeiten, die meiste Zeit mit Backports für Distro-Kernel zu verbringen und sich mit KI-generierten Sonderfall-Fehlerberichten zu beschäftigen, die keine Benutzerberichte sind. Die Überprüfung ist zu einem Alptraum geworden, bei dem man sich durch schlecht dokumentierten Kernelcode wühlen muss, um zu entscheiden, ob diese neue Funktion nicht alle anderen Funktionen kaputt macht. Rezensionen zu erhalten ist ein unangenehmer Prozess, bei dem man mit Forderungen nach weiteren Bereinigungen verhandelt, versucht herauszufinden, ob ein Kommentar auf Erfahrung oder Unkenntnis beruht, und sich fragt, ob das Schweigen etwas bedeutet.
Mit Chandan Babu bei Oracle scheint ein neuer Release-Manager gefunden zu sein, die restlichen Rollen sind derzeit noch unbesetzt.