Debian Swirl

Debian diskutiert weiter über KI

Vor rund einem Monat berichteten wir über die anhaltende Diskussion bei Debian, um einen Grundkonsens zum Umgang mit KI in der Distribution zu finden. Letzter Stand war das Bestreben, in einer General Resolution (GR) die Entwickler entscheiden zu lassen, welche Richtlinien beim Umgang mit KI künftig gelten sollen.

Drei Vorschläge

Treibende Kraft bei der Diskussion war der Entwickler Mo Zhou aus dem Deep-Learning-Team bei Debian, der naturgemäß ständig mit KI in Berührung kam und den ersten Vorschlag für eine GR einbrachte. Es folgte ein Gegenvorschlag mit höheren Hürden von Thorsten Glaser. Ein dritter Vorschlag des ehemaligen Projektleiters Sam Hartman folgte. Keiner der Gegenvorschläge erreichte die notwendige Unterstützung, um in einer GR gegen den Vorschlag von Zhou anzutreten.

Vorerst zurückgezogen

Nun hat Zhou seinen Vorschlag, der die Freigabe der ursprünglichen Trainingsdaten für KI-Modelle erfordert hätte, um als DFSG-konform zu gelten, vorerst zurückgezogen und erklärt, es bedürfe weiterer Diskussion, da er das Projekt als nicht genügend vorbereitet für solch eine schwerwiegende Entscheidung sieht. Um ein besseres Verständnis der Auswirkungen der anstehenden Entscheidungen zu erlauben, möchte Zhou einen Archiv-Scan durchführen, der zeigt, welche Pakete von dieser GR betroffen sein könnten – ein Vorhaben, dessen Auswertung nach seiner Einschätzung mehrere Monate dauern wird.

Kontrovers diskutierte OSI-Definition

Die einflussreiche, 1998 von Bruce Perens und Eric S. Raymond gegründete Open Source Initiative (OSI) hatte im vergangenen Jahr in Version 1.0 ihrer Open Source AI Definition festgelegt, dass Trainingsdaten nicht freigegeben werden müssen. LWN hatte im Oktober ausführlich darüber berichtet. Die Open-Source-Community befand die dort festgelegten Hürden abschließend als zu niedrig.

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