GNOME 45 bringt unter anderem eine neue Aktivitätsanzeige, eine Kamera-Nutzungsanzeige, neue Schnelleinstellungen, einen neuen Systemstil namens Light, einen neuen Bildbetrachter und eine neue Kamera-App, zahlreiche App-Aktualisierungen und -Verbesserungen und vieles mehr.
Aktivitäten nun als Icon
Die wohl augenfälligste Veränderung betrifft die Aktivitätenanzeige in der linken oberen Ecke, über die Programme gestartet und virtuelle Desktops gesteuert werden. Diese wurde visuell durch ein Icon ersetzt und funktional verbessert. Das Icon zeigt dynamisch die Zahl und den Inhalt der verfügbaren virtuellen Desktops an und erlaubt deren Auswahl per Mausrad.
Beschleunigung
Auch der Dateimanager Files, früher Nautilus, wurde aufgewertet. Sowohl die Suche als auch die Erstellung von Thumbnails wurde beschleunigt. Die Suche wurde darüber hinaus auch in den Apps Software, Characters, Clocks und Calculator beschleunigt. Die Einstellungen erfuhren ebenfalls Verbesserungen. Der neue Light-Systemstil kann per Terminal über den Befehl gsettings set org.gnome.desktop.interface color-scheme prefer-light
aktiviert oder als Erweiterung installiert werden. Das Schnelleinstellungsmenü oben rechts lässt sich nun per [Super]+[S] öffnen.
Core Apps
Bei den Core Apps gab es einige Veränderungen. Der Standard-Bildbetrachter Eye of GNOME wurde durch den Loupe Image Viewer ersetzt, wobei der bisherige Standard weiterhin unterstützt wird. GNOME Photos wird nicht mehr ausgeliefert, da es an Betreuung fehlt, die App wird archiviert und kann somit später reaktiviert werden, falls sich interessierte Betreuer finden. Auch bei der Kamera-App gab es Bewegung. Die bisherige Standard-App Cheese wird durch Snapshot ersetzt. Auch hier wird der Vorgänger weiterhin unterstützt.
Weitere Verbesserungen
Auch weitere Apps wurden erweitert. So kann Calculator jetzt mehr Währungen als bisher konvertieren. GNOME-Konsole hat ein Einstellungsfenster erhalten, zudem wurden einige Bugs behoben. Eine Verbesserung beim Entfernen von Flatpaks über GNOME Software stellt das Entfernen auch der App-Daten des jeweiligen Flatpaks dar. Bisher musste im Terminal dem Befehl flatpak uninstall
der Parameter --delete-data
mitgegeben werden.
Erweiterungen nicht mehr kompatibel
Eine für viele Anwender wichtige Änderung bezieht sich auf die Erweiterungen. Durch die Umstellung der GNOME Shell vom GJS-eigenen System für benutzerdefinierte Importe zu Standard-JavaScript-Modulen (ESM) müssen alle Erweiterungen umgestellt werden, Erweiterungen aus älteren GNOME-Veröffentlichungen funktionieren nicht mehr. Ich kann bestätigen, dass zumindest die Erweiterungen dash-to-panel und dash-to-dock und vermutlich auch weitere bereits umgestellt sind. Wenn ihr bereits umgestellte Erweiterungen kennt, so könnt ihr das gerne in den Kommentaren kundtun.
Viele weitere Änderungen gegenüber GNOME 45 können den Release Notes entnommen werden. Die gerade veröffentlichte stabile Version von GNOME 45 »Rīga« wird im Oktober mit Fedora 39 Workstation und Ubuntu 2023.10 ausgeliefert werden. Die Beta-Version steht bereits mit Fedora 39 Beta zum Test bereit.