Kürzlich gab Canonical bekannt, dass für Ubuntu 25.10 die X11-Session bei GNOME entfernt werden würde. Jetzt hat Kubuntu, wenig überraschend, nachgezogen und wird Kubuntu 25.10 ohne X11-Session für den Plasma-Desktop ausliefern.
X11 ist allerorten auf dem Rückzug, wobei GNOME und KDE Plasma die Vorreiterrolle innehaben. Im Gegensatz zu GNOME, das dabei ist, den Code zu entfernen, der die GNOME Shell auf X11 lauffähig macht, geht KDE etwas behutsamer zu Werke. Somit erscheint Kubuntu 25.10 zwar ohne X11-Session, diese kann jedoch vom Anwender bei Bedarf wieder installiert werden.
Das gelingt, da mit dem gerade veröffentlichten Plasma 6.4 die Plasma-Sitzung in kwin-wayland
und kwin-x11
gesplittet wurde. Kubuntu 25.10 liefert lediglich kwin-wayland
aus. Wird kwin-x11
vom Anwender nachinstalliert, kann der Sitzungstyp, wie gehabt, in SDDM ausgewählt werden. Distributionen, die Plasma ausliefern, können nun frei entscheiden, ob sie mit oder ohne X11 veröffentlicht werden.
KDE-Entwickler Nate Graham hat am Wochenende auf seinem Blog die Roadmap für X11 in Plasma erläutert. Demnach wird die X11-Sitzung von Plasma bis auf Weiteres gepflegt. Das bedeutet, dass grobe Fehler wie ein nicht funktionierender Log-in auch künftig repariert werden, während weniger schwerwiegende Fehler nicht angefasst werden, es sei denn, jemand bezahlt dafür. Letzteres gilt auch für zusätzliche Funktionen.
Es würde für uns keinen Sinn ergeben, die X11-Unterstützung von Plasma abzuschaffen, solange es noch große Distros gibt, die es standardmäßig ausliefern, und ebenso wenig wird es für uns Sinn ergeben, es noch lange zu behalten, nachdem diese Distros davon abgekommen sind.
Derzeit gibt es keinen geplanten Zeitpunkt, an dem der Code für X11 endgültig entfernt wird. Graham vermutet, es wird nicht in den nächsten ein oder zwei Jahren sein. Der Zeitpunkt hängt auch davon ab, wie schnell verbleibende Probleme gelöst werden können. Vielleicht hält sich X11 sogar bis zur Veröffentlichung von Plasma 7, das vermutlich noch einige Jahre in der Zukunft liegt.
Nutzung von Wayland in Plasma 6
Laut Graham nutzen derzeit 73 % der Anwender von Plasma 6, die über die Telemetrie ihre Session offenlegen, bereits Wayland. Nimmt man Anwender hinzu, die noch Plasma 5 nutzen (müssen), sind es noch mehr als 60 %. Mit der Veröffentlichung von Debian 13 »Trixie« und Kubuntu 25.10 in den nächsten Monaten werden sich die Zahlen weiter nach oben verschieben.
Er erklärt echt gut was das Problem ist:
https://www.heise.de/forum/heise-online/Kommentare/Kubuntu-wechselt-auf-Wayland-neuer-Fork-von-Xorg-erschienen/X-Org-ist-ein-Legacy-Monolith-viele-Wayland-Implemetierungen-aber-umso-mehr/posting-45288985/show/
Die Idee von Linux ist doch eigentlich das man zusammen etwas macht und nicht das jeder selber seine Suppe kocht. Doch genau das passiert nun. Gnome und KDE gehen in richtung Chrome-OS. Ich bezweifle das es in ein paar Jahren noch möglich sein wird während der installation seine Desktopumgebung zu wählen (Gnome, KDE, MATE, XFCE…). Mir wäre lieber die Community würde zusammen arbeiten. Klar weiss ich das dies naiv ist, aber man darf doch noch träumen… 😉
Ich habe vorzeitig auf Trixie aktualisiert, da unter dem Bücherwurm in KDE mit Wayland kein Farbenmanagement zur Verfügung steht, unter X11 sehr wohl.
Unter Trixie und Plasma 6.3 fehlt weiterhin das Farbenmanagement unter Wayland. Benutzen denn alle ihrer Rechner nur zum daddeln?
Ist denn 6.3.5 schon drin?
6.3.5-1 meldet mir apt.
Leider weiterhin kein Farbenmanagement verfügbar.
Unter Wayland sollte das mit 6.3.5 laut Suchmaschine funktionieren. Auf X11 wird das nicht rückportiert. Ich kann dazu nichts sagen, ich benötige die Funktion nicht. Wenn du mal genauer beschreibst, was dir fehlt, kann dir vielleicht geholfen werden, denn Farbmanagement inkludiert ja einiges. So geht HDR ja schon eine Weile auf unterstützter Hardware.
Unter X11 findet sich bei KDE unter angeschlossene Geräte die “Farbverwaltung”. Es geht um Farbporfile für Ausgabegeräte, also Monitore und Drucker. Hier werden icc Profile hinterlegt, um eine farbechte Ausgabe zu ermöglichen. Diese Funktion wurde in KDE 3.5 bereits eingeführt, lief damals aber noch als experimentell.
Jetzt weiß ich immer noch nicht genau, was du suchst.
Ich suche xiccd für Wayland – oder eben einen Ersatz.
Vielleicht suche ich auch besser eine andere Distribution als Debian, aber ich mag nicht recht… Oder Windows, das Profile seit Windows 2000 beherrscht. 🙁
Liest du den Blog von David Revoy (bekannt von Pepper & Carrot)?
https://www.davidrevoy.com
Würde ich dir empfehlen 🙂
Ich bin selbst kein Künstler, aber ich glaube zur Zeit ist es für diese Nutzergruppe tatsächlich am besten noch X11 zu benutzen.
Ja das ist doch klar oder hat jemand gedacht die machen nicht das Gleiche wie ubuntu?
kubuntu ist ja keine freie Entwicklung.
Ist das wieder die Konzern-Verschwörung?
Ubuntu wird den Flavors sicherlich nicht verboten haben, standardmäßig X11 auszuliefern und Xubuntu, Ubuntu MATE usw. dürften das wohl auch weiterhin machen. Die Frage ist nur, wie lange sie das angemessen unterstützen können.
Und das war auch der Grund, warum Kubuntu nun mit Wayland kommt: “Rationale is that it is highly improbable that we can support the X11 session in 26.04 LTS (or now even), so like Ubuntu desktop it is probably better to rip off this sticking plaster in 25.10 and concentrate on wayland with less distraction.”
Bist du auf einem Kreuzzug weil du überall nur Verschwörungen siehst?
Mir ist das jetzt bei verschiedenen Artikeln aufgefallen, obwohl ich nicht ansatzweise alle Kommentare lese.
Zum Thema selbst. Das die Entwicklung von Ubuntu-Derivaten sich größtenteils von Cannonical abhängig machen liegt in der Natur der Sache. Man nennt diese ja nicht umsonst “Flavour”.
Ist keine freie Entwicklung – mag sein, aber in der Paketauswahl können sie doch viel Einfluss nehmen. Desshalb ist es eben nicht “das Gleiche” Ubuntu ist mit Gnome und Kubuntu mit “KDE/Plasma”. Das ist definitiv “nicht das gleiche”. Und die darunterliegenden Pakete sind es auch nicht. Oder um es von einer anderen Ecke aus zu beleuchten: Lubuntu und Xubuntu werden meines Wissens (noch) nicht ohne X11 ausgeliefert (oder hab ich da eine News verpasst?) – die sind ja wohl gleich frei (oder gleich unfrei) wie Kubuntu. Wenn die X11 behalten dürfen, hätte es Kubuntu auch machen können.
Die Entscheidung die Pakete zu splitten und die Plasma-X11-Sitzung getrennt installierbar zu machen geht von KDE aus. K-ubuntu vollzieht diesen Schritt wie jede andere Distribution einfach nur nach. Vorausgegangen war die Aufteilung von kwin.
Das beschreibt der Artikel aber eigentlich auch recht ausführlich.
Es steht aber auch da, das es nachinstalliert werden kann, sprich man koennte wenn man wollte es auch gleich mit installieren.
Fuer ubuntu und deren Firmenderivate ist das doch vollkommen ok.
Wenn KDE in die Richtung geht auch ok, muessen sie wahrscheinlich auch denn
Hyperland ist langsam dabei ihnen das Wasser etwas abzugraben. 🙂
Schön, dass du ein Einsehen hast.
Ja, der User behält die freie Wahl Plasma-X11 zu nutzen, wenn er denn will.
Hat nix mit Einsichtzu tun steht doch da, das man beides hat. Darum gings ja auch nicht eher um daswas TRAV unten schreibt.
und das Kubuntu eine Firmendistro ist, wird ja wohl jedem klar sein.
Das Problem für Kubuntu ist vor allem, dass Canonical jetzt keinen Anreiz mehr hat, die ganzen X11 Komponenten innerhalb der Distribution zu warten bzw. auf X11-Kompatibilität zu achten. Würden sie Kubuntu 26.04 demnächst standardmäßig mit der X-Session ausliefern, würden sie sich im Prinzip dazu auch dazu verpflichten, eventuelle Probleme damit viele Jahre lang selbst zu beheben. So können sie sagen, dass das nicht der Standard ist und Probleme nur nach Lust und Laune behoben werden.
Auch wenn Wayland vermutlich die Zukunft ist, finde ich es gut, wenn auch noch X11 unterstützt wird. Vor alle auf älterer Hardware kann ich mir Probleme mdit Wayland vorstellen.
Ich nutze Wayland auf einem alten Lenovo R500 ohne Probleme.
also in einigen Thinkpads funzt es nicht.
z.b. in den P50ern, T480 etc.
T480 läuft auch mit Wayland und Debian.