Seit Firefox 118 bietet der Mozilla-Browser ein Alleinstellungsmerkmal, das seine Bedeutung im Open-Source-Umfeld erneut unterstreicht. Die Rede ist von Firefox Translations, einer Übersetzungsfunktion, bei der im Gegensatz zu anderen Übersetzern keine Daten an einen fremden Server gesendet werden. Die Übersetzung findet vielmehr auf dem eigenen Rechner statt.
Weitere Sprachen zum Test
Wie Sören Hentzschel auf seinem Blog berichtet, hat sich in der aktuellen Firefox-Nightly-Version 120 die Zahl der unterstützten Sprachen mehr als verdoppelt. Zu den neun in der aktuellen Firefox-Version 118 unterstützten Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Niederländisch, Polnisch und Bulgarisch kommen in Nightly 120 die elf Sprachen Estnisch, Finnisch, Isländisch, Katalanisch, Norwegisch (Bokmål), Norwegisch (Nynorsk), Persisch, Russisch, Tschechisch, Ukrainisch und Ungarisch hinzu.
Kein Update-Mechanismus
Diese elf Sprachen wurden in Firefox 118 nicht integriert, da die Entwickler mit der Qualität der Übersetzungen bisher nicht zufrieden sind. Um mehr Rückmeldungen zu erhalten, können diese nun in der Nightly-Version 120 getestet werden. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass diese Sprachen in Firefox 120 integriert sind. Die Integration neuer Sprachen und Sprachmodelle funktioniert unabhängig von den Firefox-Updates.
Projekt Bergamot im Hintergrund
Mozilla arbeitet zusammen mit der koordinierenden University of Edinburgh, der Charles University in Prag, der University of Sheffield und der University of Tartu in Estland im Rahmen des Projekts Bergamot seit geraumer Zeit an Firefox Translations. Beim Projekt Bergamot, das mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union gefördert wird, geht es um client-side machine translation, also um die maschinelle Übersetzung von Texten im Webbrowser, ohne dass die Daten den heimischen Rechner in Richtung eines Cloud-Servers verlassen, der die eigentliche Arbeit macht. Somit kann auch niemand Profile erstellen und daraus Kapital schlagen, welche Texte übersetzt werden, die Privatsphäre bleibt gewahrt.