MX Linux steht seit Langem bei DistroWatch auf dem ersten Platz. Das lässt zumindest auf eine engagierte Community schließen. Auch die Tatsache von mehr als 25.000 Downloads in wenigen Tagen bestätigt die Beliebtheit der Distribution. Jetzt haben die Entwickler der fast systemd-freien Distribution nach zwei Betas und drei Release Candidates die stabile Ausgabe MX Linux 23 »Libretto« in Editionen mit Xfce 4.18, KDE Plasma 5.27 LTS und Fluxbox 1.3.7 freigegeben.
Bei Xfce und Fluxbox auch 32-Bit
MX Linux 23 basiert auf Debian 12.1 »Bookworm« und bietet für Xfce und Fluxbox Ausgaben mit 32- und 64-Bit an. Für Xfce mit 64-Bit und KDE Plasma werden zusätzlich Abbilder mit Advanced Hardware Support (AHS) angeboten. Als Kernel kommt wie bei Debian Linux 6.1 LTS zum Einsatz. Mit AHS werden dagegen Linux 6.4 und ein aktualisierter Grafik-Stack ausgeliefert.
Nala im MX-Updater
Neben der aktualisierten Codebasis und einem aufgefrischten Design mit neuem Hintergrundbild und Logo werden PipeWire und WirePlumber anstelle von PulseAudio unterstützt. Der MX-Updater setzt jetzt auf Nala als Standard-Backend anstelle von APT. Die Uncomplicated Firewall (UFW) ist standardmäßig aktiviert. Der Installer wurde überarbeitet und unterstützt nun auch Swap-Dateien.
Eine neue Anwendung hört auf den Namen User Installed Packages und erstellt eine Liste der vom Anwender installierten Pakete, die bei weiteren Installationen zur automatischen Installation genutzt werden kann. Weitere Einzelheiten sind den Release Notes zu entnehmen. Dort sind auch die verschiedenen Abbilder verlinkt.

Und MX Linux 24 wird dann »Schettino« heißen? 🙂
Danke für die Info zur neuen MX Version. MX ist eine tolle Distro mit vielen Features, welche einem die Nutzung vereinfachen. Die hatte ich selbst einige Jahre auf einem Lenovo T400 genutzt. Aber da ich sowieso immer mal wieder Distro Hopping mache, kam dann ein Devuan drauf.
Was jetzt das Ranking bei DW anbelangt, schaue ich immer bei “Average Rating” und “Most Ratings”. “HPD” sagt ja nur aus, wie viele Klicks pro Tag pro Distro gemacht wurden. Daher imho unbedeutend und auch für mich nicht relevant. Meine Meinung.
Also ich finde MX ist eine schoene schnelle Distro.
Mir gefaellt sie besser als die grossen.
Ich kann die “Beliebtheit” dieser Distro durchaus nachvollziehen denn ich habe sie seit 3 Jahren auf einem Laptop installiert. Läuft problemlos, die Community ist sehr hilfsbereit und auch sehr aktiv und die zusätzlichen tools sind absolut klasse. Ist zwar nicht immer alles auf dem neuesten Stand aber dafür ist es eine absolut zuverlässige Arbeitsumgebung.
Mir ist die “Beliebtheit” von MX Linux suspekt.
Ich habe im privaten Umfeld noch nie, und in web-Foren nur ganz selten, überhaupt mal von irgendwem mitbekommen, dass MX Linux zum Einsatz kommt.
Meiner Wahrnehmung nach ist das vor ein paar Jahren “irgendwie” auf Platz 1 von Distrowatch gesprungen und hat seitdem dadurch erst wirklich Nutzer bekommen … hat was von einer selbsterfüllenden Prophezeihung.
Ich würde mich sehr wundern, wenn der Counter von Distrowatch bei MX Linux nicht irgendwie bewusst oder unbewusst künstlich hochgetrieben wird.
Oder gibts irgendeinen krassen selling point bei MX Linux, den ich nicht auf dem Schirm habe?
Die Distrowatch-Liste ist kein verlässlicher Maßstab und ist bestimmt in Teilen manipuliert. Sie zeigt aber zumindest Trends an. Was MX angeht, so ist es halt eine relativ leichtgewichtige Distribution mit einer Menge an hauseigenen Tools und einer Community mit viel Herzblut. Manchen spricht so etwas an. Die 25k Downloads in wenigen Tagen sind natürlich auch von Distrowatch beeinflusst und nicht alle Downloader werden auch zu Usern. Als Vergleich: siduction hat seit Jahresbeginn ~ 24k Downloads über unsere Webseite (ohne Mirrors), wovon prozentual vermutlich mehr bei uns hängen bleiben als bei MX.
Ich hab mal die Top5 von Distrowatch mittels google Trends nebeneinander gestellt. Die beiden Spitzenreiter von Distrowatch sind darin kaum existent.
Screenshot gibts hier: https://i.ibb.co/0Z1Dchs/Screenshot-20230801-204446.png
(sorry, hyperlink will hier gerade nicht)
Dass das Ranking von Distrowatch einen weiten Interpretationsspielraum hat ist schon lange klar … aber wenn gerade die Spitzenreiter sich gar nicht mit anderen Metriken decken, dann ist das doch ein Problem. Immerhin schauen doch sicher einige User auf Distrowatch vorbei bevor sie sich für ein neues Setup entscheiden.
Der Vergleich ist aber auch nicht ohne Tücken.
Nur weil die Leute nicht gezielt nach MX Linux suchen, heißt es ja nicht, dass sie es nicht doch laden und installieren.
Wenn nun z.B. die Leute nach Linux für Anfänger, ressourcenschonendes Linux etc. suchen (hab ich jetzt nicht ausprobiert) und dann MX finden, tauchen sie in deiner Vergleichsgrafik nicht auf.
Aber natürlich ist es mit den Distrowatchdaten so eine Sache. Wer auf die Seite geht, wird vermutlich erstmal auf die Distros klicken, die weit oben in der Liste stehen und damit wiederum deren Platzierung positiv beeinflussen.
Wie viele Nutzer dann tatsächlich bei MX sind… wer weiß?
Es kann auch oben stehen wer sich bei Amazon für eine Handvoll Dollar einige Server klickt und curl die aktuellen isos im Dauerlauf nach /dev/null ziehen lässt…
Stimmt bestimmt und doch eventuell nicht.
Ich habe MX als wirklich sehr problemlos kennengelernt, es ist ein “install and forget” System, darum wundert es mich nicht, wenn bei Google MX nicht trendet.
Trotzdem glaube auch ich, dass MX eher Orchidee als Wiesenschaumkraut ist (an etwas festmachen kann ich das aber auch nicht).
Na ja, krass würde ich den selling point nicht nennen, aber wenn etwas wirklich herausragend ist bei MX Linux, dann ist es die allgemeine “Unaufgeregtheit” des Systems, gepaart mit einer ganzen Hand voll netter Werkzeuge, die man sich zwar auch sonst wo im Linuxversum so zusammenstellen kann, hier aber eben schon out-of-the-box konfiguriert findet, als da wären:
Wie gesagt, kann man alles auch so bekommen, bei MX ist es schon fertig im Werkzeugkasten.
Der andere “selling point” ist für mich persönlich die fast vollständige Freiheit von jeglichen “Zicken” auch nach längerem Gebrauch. Ja, das liegt bestimmt am Debian stable Unterbau (mit Backports), aber auch Flatpacks kann man integrieren. Zusätzlich ist das System recht schlank (und es fehlt wirklich nix). Ob man sysV init nutzen möchte oder systemd kann man sich beim booten ebenfalls aussuchen, beides ist da und funktioniert.
Nachteile sind vielleicht der etwas ältere Software-Stack, sonst fällt mir nix ein (nach einem upgrade Pfad muss ich jetzt mal suchen).
Du siehst, ist eigentlich alles total unspektakulär, es ist einfach eine (bei mir) ausgesprochen stabile und einfach “runde” Distribution, die mich noch in keiner Version im Stich gelassen hat. Der MX eigene Installer ist vielleicht auch noch zu nennen, als wenn Dein System mit den “üblichen” Calamares/Ubiquity Probleme macht, ein MX hat sich bei mir immer installieren lassen.
Vorher habe ich schon so einiges (und auch mit Freude und effektiv) genutzt: Ubuntu, Kubuntu, KDE Neon, Manjaro, Linux Mint und früher gerne auch mal eine (Open)Suse ein Mandrake (RIP) Mandriva, MEPIS, SphinxOS, CentOS, LibraNET, PCLinuxOS … von den Vorgenannten (und Verblichenen) kamen von der Sorglosigkeit her nur MEPIS, CentOS und LibraNET an MX ran, wenn man dann noch die Kombination mit der Funktionalität out-of-the-box dazunimmt, dann eigentlich nur MEPIS (dessen “Nachfahre” MX Linux ist). Wobei ich Manjaro und KDE Neon auch sehr fein fand/finde und wenn ersteres nicht irgendwann nach 4 Jahren Rolling vermurxelknotet hätte und zweitere nicht nach einem Upgrade ein Systemkiri gemacht hätte würde ich die weiternutzen.
Mit der neuen MX-Version kann man sicherlich ein fast fertiges “KDE 5” für die nächsten 3-4 Jahre komplett sorgenfrei fahren (und dann auf ein halbwegs ausgebügeltes “KDE 6” umsteigen).
Was der Distrowatch Counter sagt, ist mir eigentlich wurscht, mich persönlich als Nutzer von MX, wundert es zumindest nicht, dass sich die Distro an der Poleposition hält.
Viele Grüße,
Benjamin