Ubuntu 23.10

Ubuntu 23.10 »Mantic Minotaur« freigegeben

Canonical hat mit Ubuntu 23.10 »Manic Minotaur« die letzte Version von Ubuntu vor der nächsten LTS-Version im Frühjahr 2024 freigegeben. Üblicherweise werden diese Ausgaben dazu genutzt, neue Entwicklungen zu testen, bevor sie in der Langzeit-Version erscheinen. So verhält es sich auch mit Ubuntu 23.10, einer Interims-Version mit neun Monaten Unterstützung.

Familienangelegenheiten

Die Veröffentlichung umfasst nicht nur die Images von Ubuntu Desktop, Server und Cloud-Produkten, sondern auch der Flavours Edubuntu, Kubuntu, Lubuntu, Ubuntu Budgie, Ubuntu Cinnamon, Ubuntu Kylin, Ubuntu MATE, Ubuntu Studio, Ubuntu Unity und Xubuntu. Als Basis dienen Linux 6.5 und bei der Hauptversion GNOME 45, das die Entwickler trotzt der kurzen Zeit seit der Veröffentlichung größtenteils integriert haben.

Neues App Center

Eine der augenfälligsten Neuerungen ist das mit dem Flutter-Framework gebaute App Center als Ersatz für das chronisch langsame Ubuntu Software, das im Hintergrund GNOME Software nutzte. Der ebenfalls mit Flutter erstellte Installer, der mit 23.04 erstmals ausgeliefert wurde, bietet nun die minimale Installation als Standard an. Eigentlich sollte es in Vorbereitung der Immutable-Variante, die mit 24.04 erscheinen soll, nur die Minimalausstattung geben, Canonical hat sich aber aufgrund der Reaktionen auf die Ankündigung eines Besseren besonnen und bietet auch einen normal ausgestatteten Desktop an.

Bei der neuen Standardvariante im Installer werden lediglich Firefox, ein Terminal-Client, ein Text-Editor, das App Center sowie einige Tools vorinstalliert. Bei den erweiterten Funktionen des Installers findet sich auch wieder die Möglichkeit, das System mit ZFS on Root zu installieren.

Verbesserte Sicherheit!?

Eine Neuerung, die der Sicherheit zugutekommen soll, ist die hardwaregestützte Festplattenverschlüsselung, bei der die Verschlüsselungs-Keys im Trusted Platform Module (TPM) gespeichert werden. Mit Ubuntu 24.04 soll es hierzu umfangreicheren Hardware-Support sowie zusätzliche Optionen zum Konfigurieren und Verwalten der Verschlüsselung geben. Ebenfalls im Sinne der Sicherheit wird künftig bei der Nutzung unprivilegierter Benutzer-Namensräume zur Erstellung von Sandboxen ein Apparmor-Profil verlangt, um die Angriffsfläche zu verringern.

Tiling verbessert

Ubuntu 23.10 wird mit der Erweiterung Tiling Assistant ausgeliefert, womit sich der Desktop vierteilen lässt. Wie bereits Installer und App Center wurde auch der neue Firmware Updater mit Flutter erstellt. NetworkManager verwendet jetzt Netplan als Standard-Backend. Auf 24.04 verschoben wurde Cups als Snap und die Einführung von Quellen in Format deb822.

Unterstützung für Raspberry Pi 5 und SiFive HiFive Pro P550

Die neue Ausgabe unterstützt bereits den erst kürzlich angekündigten Raspberry Pi 5. Zudem wird auch weiterhin das RISC-V-Ökosystem in Form einer Partnerschaft mit SiFive unterstützt. Ubuntu 23.10 ist auf dem SiFive HiFive Pro P550 zum Start verfügbar.

Plugins für Docker

Speziell für Docker-Anwender interessant ist, dass Ubuntu 23.10 die neueste Version 24.0.5 von Docker, neben zwei der beliebtesten Docker-Plug-ins, docker-buildx und docker-compose-v2 im Angebot hat. Damit spart sich der Anwender Repositories aus dritter Hand.

Die Software steht auf Canonicals Server zum Download bereit.

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