Tablets hatten bisher wenig Fortune im Open-Source-Umfeld. Der KDE-Entwickler Aaron Seigo musste das bereits 2014 bitter lernen, als er ein Linux-Tablet namens Vivaldi entwarf und versuchte, es bauen zu lassen. Der Versuch scheiterte bereits in der Produktion wegen zu geringer Margen.
Gescheiterte Tablets
Gescheitert ist auch der Versuch der Firma Jolla, dem Jolla-Phone auch ein Tablet mit Sailfish OS folgen zu lassen. Es wurden rund 540 Geräte ausgeliefert, die restlichen Vorbesteller versprach man zu entschädigen. Jolla stand kurz vor dem Bankrott und die Entschädigung ging gelinde gesagt sehr zäh vonstatten. Das von Jolla lizenzierte Nachfolgeprojekt Youyota Sailfish OS 2-in-1 Tablet sammelte 2017 auf der Plattform Indiegogo fast 150. 000 Euro ein. Seit 2018 herrscht auch hier Totenstille, ohne dass auch nur ein Gerät ausgeliefert wurde.
Es folgte das JingPad A1, ein Tablet aus China, relativ teuer, aber gute Hardware, mit eigenem Betriebssystem JingOS. Kaum war das Gerät bei mir zu Hause, ging das Unternehmen auch schon pleite. Momentan fristet mein JingPad ein Dasein im Regal, lässt sich aber mit einigen Verrenkungen mit Ubuntu Touch versehen.
Starke Hardware
Genau in diese Liga will sich nun Volla begeben, wie das Projekt kürzlich ankündigte. Vergleichbar mit Jolla hat Volla bereits einige Versionen des Volla Phone am Markt, scheinbar ausreichend profitabel, um das Projekt weiter zu tragen. Das angekündigte Tablet soll über ein 12,3 Zoll Quad-HD-Display verfügen und neben 12 GByte RAM den Mediatek 8-Core-Prozessor Helio G99 und vier Lautsprecher in einem eloxierten Aluminiumgehäuse verpacken.
Volla OS und Ubuntu Touch
Aufseiten der Software sollen sowohl vom Volla Phone bekannte Volla OS als auch Ubuntu Touch als Multi-Boot-Option verfügbar sein. Neben einer ansteckbaren Tastatur sind auch zwei SIM-Karten-Slots geplant, sodass hier Tablet und Smartphone verschmelzen. Den Preis für dieses interessant klingende Konzept erfahren wir wohl erst, wenn im April das Crowdfunding beginnt. Wir wünschen dem Volla Tablet vorab schon mal mehr Glück, als es vielen seiner Vorgänger beschieden war.