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openSUSE: D-Installer heißt jetzt Agama

Vor rund einem Jahr stellten die Entwickler von openSUSE einen neuen, web-basierten Installer vor. Er setzt auf YaST auf und verwendet intern Cockpit sowie eine D-Bus Schnittstelle. Der mit dem Codenamen D-Installer vorgestellte Installationsassistent heißt nun Agama.

Motivation

Das Projekt hat zwei Motivationen. Einerseits sollen Einschränkungen des in die Jahre gekommenen Installer- und Administrationstools YaST überwunden werden, andererseits bereitet sich OpenSUSE damit auf die neue Architektur von SUSE ALP vor. Das Projekt ist so konzipiert, dass die Ergebnisse wiederverwendbar sind, sich in Tools von Drittanbietern integrieren lassen und die Möglichkeit bieten, fortgeschrittene Benutzeroberflächen darauf aufzubauen.

Vielseitig aufgestellt

Während ALP-basierte Systeme mit automatisch installierbaren Images bereitgestellt werden sollen, gibt es dennoch einige Situationen, in denen ALP auf herkömmliche Weise installiert werden muss. Ein Beispiel dafür ist die Installation auf Bare Metal, bei der zuvor eine Systemanalyse erforderlich ist. Agama soll auch solche Anwendungsfälle für ALP abdecken, indem es einen minimalen, aber leistungsfähigen Installer anbietet, der eine breite Palette von Szenarien wie unter anderem RAID, Verschlüsselung, LVM und Netzwerkspeicher abdeckt.

Architektur

Agama ist als Service-Client-System konzipiert, das einen speziellen D-Bus-Server für die Prozesskommunikation verwendet. Es besteht aus einer Reihe von D-Bus-Diensten und einem Web-Client. Alternativ ist eine Bedienung per CLI (derzeit experimentell) verfügbar. Die Dienste verwenden YaST-basierte Bibliotheken unter der Haube, wobei eine Menge bereits von YaST bereitgestellter Logik wiederverwendet wird. Derzeit umfasst Agama sechs separate Dienste, wobei die Liste in Zukunft noch erweitert werden kann:

  • Agama-Dienst: der Hauptdienst, der den Installationsprozess verwaltet und kontrolliert.
  • Software-Dienst: konfiguriert das zu installierende Produkt und die Software.
  • Benutzerdienst: verwaltet die Erstellung des ersten Benutzers und die Konfiguration für Root.
  • Sprachdienst: ermöglicht die Konfiguration der Sprach- und Tastatureinstellungen.
  • Speicherdienst: analysiert und bereitet die Speichergeräte für die Installation vor.
  • Fragen-Dienst: Hilfsdienst, der für die Abfrage von Informationen von Clients verwendet wird.

Zum Testen von Agama steht ein Live-ISO bereit, dass in einer Virtuellen Maschine gestartet werden kann. Dazu stehen Abbilder für die Verwendung in Tumbleweed, Leap oder Micro OS oder allein für ALP bereit. Alternativ kann das Projekt von GitHub geklont und konfiguriert werden.

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