Debian-Entwickler Aurelien Jarno gab gestern bekannt, dass riscv64, ein RISC-V-Port für Debian, nach Jahren der Entwicklung nun eine offizielle Architektur von Debian ist. Nachdem Debian GNU/kFreeBSD kürzlich aufgegeben worden war, ist das ein erfreulicher Neuzugang, der die Zahl der unterstützten Architekturen auf zehn erhöht. Eine erste Veröffentlichung wird für Debian 13 »Trixie« angestrebt.
Derzeit nur Sid und Experimental
Wer geeignete Hardware besitzt und die Entwicklung verfolgen möchte, kann die neue Architektur bereits jetzt in seine Quellenliste aufnehmen, allerdings nur für die Suiten Unstable und Experimental. Derzeit ist das Archiv noch recht leer. Um das zu ändern, besteht die nächste Aufgabe darin, einen minimalen Satz von ~90 Quellpaketen aus dem debian-ports-Archiv zu erstellen und diese dann in das offizielle Archiv zu importieren.
Erschwingliche Hardware
Nachdem das in ein paar Tagen abgeschlossen ist, werden die build-daemons auf das offizielle Archiv gelenkt, bis dahin kann weiterhin das debian-ports-Archiv auf geeigneter Hardware verwendet werden. Die Hardware für RISC-V -wird zunehmend leistungsstärker und gleichzeitig günstiger. Ein kürzlicher interessanter Neuzugang ist das BeagleV-Ahead-Board von BeagleBone, das mit 4GB RAM, einem 16 GB eMMC-Modul und dem T-Head TH1520 von Alibaba als Hauptprozessor derzeit bei uns für 138 Euro angeboten wird.
RISC-V als vierter Player?
RISC-V ist eine offene CPU-Architektur. Nicht nur in der Linux-Welt besteht die Hoffnung, dass sich mit RISC-V neben Intel, AMD und ARM eine weitere, diesmal offene Architektur etablieren kann. RISC-V basiert auf einer BSD-Lizenz, die dem Lizenznehmer die kostenfreie Nutzung der Architektur erlaubt. Weitere ausführliche Informationen zu RISC-V und riscv64 vermittelt das Debian Wiki.