Linux 2019 – das Jahr im Rückblick

Debian diskutiert über Systemd

Bei Debian setzte eine erneute Diskussion über Alternativen zu Systemd und deren Stellung im Projekt ein. Es folgte eine der bei Debian üblichen langatmigen Diskussionen, die zu keinem Konsens führen, dafür aber das Projekt über Wochen und Monate lähmen und spalten. Zwischen den Jahren wurde der Zwist durch eine Urabstimmung geklärt. Oder auch nicht, denn das Ergebnis zementiert lediglich den Status quo.

Im Oktober wurde die erste Charge des mit 199 US-Dollar günstigen Notebooks Pinebook Pro ausgeliefert. Bei KDE begannen die Vorbereitungen für Plasma 6, der nächsten Generation des beliebten Desktops, die frühestens 2021 erscheinen wird.

PineBook Pro wird ausgeliefert
PineBook Pro

Ubuntu 19.10 mit ZFS

Canonical veröffentlichte Mitte des Monats Ubuntu 19.10 »Eoan Ermine« mit einer technischen Vorschau zu ZFS-on-Root. Damit kann im Installer ZFS für die Systempartition festgelegt werden. Damit haben die Entwickler ein Versprechen eingelöst, dass Mark Shuttleworth bereits 2016 gegeben hatte. Er versprach, ZFS trotz der rechtlichen Grauzone in Ubuntu verfügbar zu machen.

ZFS lässt sich als Root-Partition anlegen, ist allerdings in der Funktionalität noch sehr eingeschränkt. Was bereits geht und was nicht, habe ich im LinuxUser beschrieben (99 Cent, Paywall). Für die langzeitunterstützte Ausgabe Ubuntu 20.04 versprechen die Entwickler eine erweiterte Funktionalität.

Es war zu lesen, dass Canonical damit endlich wieder den Desktop aufwertet. Ich bezweifle allerdings, ob es Shuttleworth dabei um den Desktop ging, ist doch ZFS eher eine Funktion für die Unternehmenskunden von Canonical. Der übliche Ubuntu-Desktop-Nutzer hat dafür eher wenig Verwendung, wenn man einmal von der praktischen Snapshot-Funktion absieht.

Fedora 31 und neue Ziele bei KDE

KDE definierte im Oktober neue Ziele für das Projekt für die nächsten zwei Jahre. Darüber hinaus brachte Plasma 5.17 weitere Verbesserungen für den KDE-Desktop, während Mozilla mit Firefox 70 den Browser weiter absicherte. Den Abschluss im Oktober bildete Fedora 31 mit Kernel 5.3 und GNOME 3.34.

Der November brachte eine Kickstarter-Aktion für das auf Schutz der Privatsphäre ausgelegte Volla-Phone, die allerdings mittlerweile wieder eingestellt wurde, da ein erfolgreicher Abschluss nicht in Sicht war. Da nützte es auch nichts, dass das Team von Ubuntu Touch das Projekt unterstützte.

Teilt den Beitrag, falls ihr mögt

Kommentar hinterlassen