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Wird Fedora künftig ohne LibreOffice ausgeliefert?

Wie Red Hats Matthias Clasen auf der Fedora-Entwicklerliste bekannt gab, wird Red Hat in künftigen Veröffentlichungen von RHEL keine RPMs für LibreOffice mehr anbieten. Die derzeit noch unterstützten RHEL-Versionen 7, 8 und 9 werden bis zum EOL weiterhin mit Sicherheitspatches versorgt. Wie und wann Fedora die Maßnahme umsetzt, bleibt abzuwarten.

Geänderte Prioritäten

Clasen gibt als Grund eine Anpassung der technischen Prioritäten für RHEL Workstations an. Man wolle die erhebliche Zeit, die die Paketierung und Pflege von LibreOffice für RHEL benötigt, lieber in die aktive Weiterentwicklung und Anpassung von Wayland sowie in den Ausbau der HDR-Unterstützung und weiterer Verbesserungen für Workstation-Anwender investieren.

LibreOffice für Flatpak geeignet?

Das bedeutet, dass LibreOffice in Zukunft entweder als Flatpak oder als RPM direkt von der Document Foundation genutzt werden muss. In den Kommentaren wird bemängelt, dass LibreOffice zu groß und mit der Java-Integration zu komplex für Flatpak sei. Auch LanguageTool lasse sich nicht mehr integrieren.

Die Kritik setzt aber auch tiefer an und bedauert die Art und Weise, wie diese Änderung von Red Hat übermittelt wird. Das veränderte Verhältnis von Red Hat zu Fedora gebe seit der Übernahme durch IBM Anlass zur Sorge, auch wenn sich das in den Veröffentlichungen von Fedora bisher kaum manifestiert habe.

Distributionsmodelle driften auseinander

Das Distributionsmodell ist im Wandel begriffen, wie Jorge Castro, ein Befürworter unveränderlicher Systeme und moderner Paketformate wie Flatpak in seiner Reaktion auf die News von Red Hat schreibt. Bevor dieser Wandel abgeschlossen ist, werden sich größere User-Wanderungen in Richtung unveränderlicher Systeme, meiner Meinung nach aber weit mehr in die andere Richtung in Bewegung setzen. Das wäre dann hin zu Distributionen wie Debian, Linux Mint oder auch Slackware, die in den nächsten Jahren keine tektonische Plattenverschiebung in Richtung Immutable und aufgezwungenem Flatpak oder Snap erwarten lassen.

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