Fedora 40 Wallpaper

Fedora 40: GNOME 46 und Plasma 6

In dieser Woche veröffentlichen gleich zwei Distributions-Dickschiffe die nächsten Stationen ihrer Entwicklung. Bereits gestern erschien Fedora mit der runden 40 als Versionsnummer, morgen folgt Ubuntu mit seiner nächsten Langzeitversion 24.04. Den jeweiligen Hauptversionen der beiden Distributionen gemeinsam ist die solide Basis aus Kernel 6.8 und GNOME 46. Damit sind die Gemeinsamkeiten aber auch schon abgehakt.

War Fedora 39 ein ungewohnt verhaltenes Release, so liefert Version 40 wieder mehr spannende Neuerungen aus. Dabei steht die Workstation-Ausgabe aber nicht so sehr im Rampenlicht wie die Spins und die Container-Ausgaben, die jetzt unter einer neuen Bezeichnung laufen. Dazu gleich mehr.

Workstation mit PyTorch

Fedora 40 Workstation bietet im NetworkManager jetzt IPv4 Address Conflict Detection (ACD) zur Vermeidung von Adresskonflikten in Netzwerken. Mit dem Verhindern doppelter IPv4-Adressen im selben physischen Netzwerk wird eine häufige Ursache für Netzwerkprobleme umschifft. Das für KI-Anwendungen wichtige Machine Learning Framework PyTorch ist erstmals direkt aus dem Repository installierbar und erleichtert somit den Zugang zu der ansonsten eher schwierig zu installierenden Anwendung. Bisher ist lediglich CPU-Support inkludiert, aber dies legt den Grundstein für zukünftige Updates mit Unterstützung für Beschleuniger wie GPUs und NPUs.

AMD ROCm-Performance Framework

Neu ist ebenfalls die erst kürzlich freigegebene neue Version 5.0 des Container-Management-Tools Podman als Alternative zu Docker. Das AMD ROCm-Performance Framework für AI und HPC-Workloads wurde auf Version 6 aktualisiert. Die aktualisierte GNU-Toolchain bietet GCC 14.0, GNU Binutils 2.41, GNU C Library (Glibc) 2.39, GDb 14.1, Golang 1.22, LLVM 18, Boost 1.83, Ruby 3.3, PostgreSQL 16, PHP 8.3 und Kubernetes 1.29. Nicht ins Release geschafft haben es der Paketmanager DNF5 und der Anaconda WebUI Installer. DNF5 kann aber nach manueller Installation bereits genutzt werden.

Erstmals ohne X11

Bei den Spins liefert Fedora KDE Plasma 6 aus und geht einen strikten Weg zu Wayland als Standard-Sitzung. Die Unterstützung für eine X11-Sitzung wurde entfernt und muss vom Anwender im Bedarfsfall nachgerüstet werden. Xwayland steht aber weiterhin zur Verfügung, um X11-Anwendungen zu unterstützen. Die Entfernung der X11-Sitzung wurde kontrovers diskutiert. Mit Fedora 41 wird die X11-Sitzung vermutlich auch für die Workstation entfallen. Ein kürzlicher Vorschlag möchte den KDE-Spin zum Standard erheben, da die Einordnung als Spin nicht dem Stellenwert des Plasma-Desktops entspricht. Hier ist noch keine Entscheidung gefallen, denkbar sind zwei gleichwertige Workstations mit GNOME und KDE.

Fedora Atomic Desktops

Die bisher unter dem Stichwort Immutable versammelten Spins agieren künftig unter dem bereits früher genutzten Begriff Fedora Atomic Desktops. Der Begriff Immutable wird für die dort versammelten Spins Silverblue (GNOME), Kinoite (Plasma), Sericea (Sway) und Onyx (Budgie) offiziell nicht mehr verwendet. Mit dem Redesign behalten Silverblue und Kinoite ihre gut eingeführten Namen, während Fedora Sericea künftig Fedora Sway Atomic heißt und Fedora Onyx als Fedora Budgie Atomic weiterlebt. Fedora Atomic Desktops gesellt sich zu Fedora CoreOS und Fedora IoT, die alle rpm-ostree für unterschiedliche Zwecke nutzen.

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